Watzdorf war evangelischer Konfession und besuchte das Friedrichgymnasium (Altenburg). Er studierte von 1824 bis 1828 Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig. 1823 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Leipzig.[2] Nach der Promotion zum Dr. jur. wurde er 1828 Auditor und 1830 Oberhofgerichtsrat beim Oberhofgericht Leipzig. 1835 wurde er an das Appellationsgericht Zwickau berufen. Er war Mitherausgeber der Jahrbücher für sächsisches Recht. Im August 1840 wurde er an das Oberappellationsgericht Dresden berufen, trat aber schon wenige Monate später als Ministerialrat in das Gesamtministerium des Königreichs Sachsen ein. 1843 trat von Watzdorf als Wirkl. Geh. Rat und Staatsminister in die Regierung des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach ein.[3] Er übernahm die Ressorts für Auswärtiges und für Justiz. 1848 trat er an die Spitze des Gesamtministeriums und verblieb dort bis zu seinem Tode.
Die Stadt Weimar ernannte ihn zum Ehrenbürger. Ein Platz wurde nach ihm in Weimar 1873 als Watzdorfplatz benannt, der wiederum nach 1945 in Buchenwaldplatz umbenannt wurde.
Fr. Hg.: Die erste deutsche Verfassung und der letzte Märzminister. In: Die Gartenlaube. Heft 18, 1866, S.284–286 (Volltext [Wikisource] – mit Porträt des Ministers).
Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.
Friedrich Facius: Die dirigierenden Minister der thüringischen Staaten 1815–1918. In: Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983, ISBN 3-7646-1830-2, S. 282.
↑Zur gesamten Adelsfamilie Watzdorf: Matthias Donath: Schwarz und Gold: Die Familie von Watzdorf in Thüringen, Sachsen und Schlesien.Adel in Sachsen, Bd. 6. Hrsg. von Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath. Meißen 2015. Zu Bernhard Christian von Watzdorf S. 293 f. und S. 400 und S. 487. Bei Donath ist die Reihenfolge der Vornamen wie hier angegeben.
↑Weimarische Zeitung vom 16. September 1843, S. 293.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 274; siehe auch Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 347, Kurzbiografie S. 484.