1969 lief sie zwei Weltrekorde auf Yard-Strecken. Chi Cheng trat bei vielen Veranstaltungen gleich dreimal an, auf beiden Sprintstrecken und im Hürdenlauf. Insgesamt startete sie 1969 bei 71 Rennen und gewann davon 70 Rennen, nur einmal unterlag sie gegen Barbara Ferrell. 1970 gelangen ihr sieben Weltrekorde, darunter 11,0 Sekunden über 100 Meter in Wien, 22,4 Sekunden über 200 Meter in München und 100 Minuten später 12,8 Sekunden im 100-Meter-Hürdenlauf. Sie wurde dafür mit der Sportler des Jahres-Auszeichnung von Associated Press geehrt.
Im Dezember 1970 gewann sie bei den Asienspielen in Bangkok über 100 Meter. Nach 84 ungeschlagenen Rennen im Jahr 1970 spielte ihr Körper nicht mehr mit; drei Jahre quälte sich Chi Cheng mit Verletzungen, dann beendete sie ihre Karriere.
Bei einer Körpergröße von 1,71 m betrug ihr Wettkampfgewicht 61 kg. Chi Cheng heiratete Ende 1970 ihren Trainer Vincent Reel, die Ehe hielt aber nur wenige Jahre. Danach kehrte Chi Cheng nach Taiwan zurück und engagierte sich politisch, so war sie Mitglied im NOK Taiwans. Sie wurde noch zur Zeit der KMT-Alleinherrschaft dreimal in den Legislativ-Yuan gewählt und war dort Abgeordnete von 1981 bis 1989. 2009 ernannte sie Präsident Ma Ying-jeou (Kuomintang) zu einem seiner Politikberater, woraufhin sie ihre US-amerikanische Staatsbürgerschaft, die sie bisher zusammen mit der taiwanischen innegehabt hatte, aufgeben musste.[1] Auch unter der neuen Präsidentin Tsai Ing-wen (DPP, ab 2014) blieb Chi weiterhin Präsidentenberaterin.[2]
Literatur
Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordlerinnen. 100m-Lauf. 200m/220y-Lauf. Grevenbroich 2007
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. Chi ist hier somit der Familienname, Cheng ist der Vorname.