Ursprünglich ausgebildet als Maler, Graveur und Illustrator, wurde Charles Marville als Landschafts- und Architekturfotograf bekannt.
Seine ersten bekannten Fotografien sind Porträts seiner Angehörigen und eine Architektursicht, die 1851 durch Blanquart-Evard veröffentlicht wurden. Er reiste nach Italien, Deutschland und Algerien und benutzte Papier- und Glasplattennegative.
Ende der 1850er Jahre beauftragte die Stadt von Paris Marville, die alten Viertel der Stadt vor der Umgestaltung und Modernisierung im Auftrag von Napoléon III. (durchgeführt durch Georges-Eugène Haussmann) zu dokumentieren. Er fotografierte Neu- und Umbauten (Pariser Oper, Bois de Boulogne), aber auch viele alte Straßen und Gebäude vor ihrer Zerstörung. 1862 wurde er zum „amtlichen Photographen von Paris“ ernannt. Als „Photograph des Kaisermuseums des Louvre“ arbeitete er mit an Zeichnungsreproduktionen insbesondere von Ingres.
Ausstellungen
Vom 2. Oktober 2010 bis 30. Januar 2011 konnte man einige seiner Fotografien im Museum Folkwang in Essen sehen in der Ausstellung „Bilder einer Metropole, Die Impressionisten in Paris“.
Album du vieux Paris 1865–1868. Vergue, 1869 ([1])
Literatur
Sarah Kennel (Hrsg.): Charles Marville: Photographer of Paris. University of Chicago Press, Chicago, Illinois, USA 2013. ISBN 978-0-226-09278-2.
Bertrand Lemoine, Charles Marville, 1813-1879, du pinceau à la chambre noire, Presses des Ponts, 2024, 656 p. (Text auf Französisch) ISBN 978-2-85978-572-7.