Nach kurzem Aufenthalt an der École de Commerce in Neuchâtel trat er am 1. August 1908 als Lehrling in die Firma J. R. Geigy AG ein, in der sein Vater in leitender Stelle tätig war. Seine Lehrjahre ergänzte er durch Auslandsaufenthalte in Berlin, wo er die Handelshochschule besuchte, in England, in Paris bei einer Firma der chemischen Industrie und in New York bei einer Tochtergesellschaft der J. R. Geigy AG.
Nach dem Tod des Vaters 1914 trat Carl Koechlin-Vischer endgültig in die J. R. Geigy AG ein:
1914 als stellvertretender Direktor
1918 als Direktor
1919 als Verwaltungsrat
ab 1939 als Delegierter des Verwaltungsrats
1949 bis 1967 als Verwaltungsratspräsident
1968 bis 1969 als Ehrenpräsident des Verwaltungsrats
Seinen Wehrdienst leistete er ab 1909 in der Kavallerie in Aarau (Rekrutenschule) und in Bern (Unteroffiziers- und Offiziersschule). Wegen der Folgen eines Militär-Dienstunfalls wurde er im Dezember 1915 im Rang eines Oberleutnants ausgemustert. Als Mitglied der liberal-demokratischen Fraktion gehörte Carl Koechlin-Vischer von 1918 bis 1938 dem Grossen Rat von Basel-Stadt an.
Carl Koechlin-Vischer fand seine letzte Ruhestätte auf dem Wolfgottesacker in Basel.
Auszeichnungen
1936 Ehrendoktor der Juristischen Fakultät der Universität Basel
1958 Ehrendoktor der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel
1958 Ehrendoktor der Nationalökonomie der Universität Lausanne
Werke (Auswahl)
Zusammen mit Robert Haab: Zur wirtschaftlichen Krisis : 2 Vorträge. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1934
Die Schweiz im heutigen Wirtschaftskrieg. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1940
Die Schweiz und die europäische Integration. Deutsche Industrieverlags-Gesellschaft, Köln 1960
Literatur
A. Krebser: Carl Koechlin-Vischer (1889–1969). In: Bulletin der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, 25 (1969), S. 244–245 (Digitalisat PDF)
Andreas Christ-Iselin: Carl Koechlin-Vischer (1889–1969). In: Basler Stadtbuch 1970, S. 210–220 (Digitalisat)
↑Andreas Christ-Iselin: Basler Stadtbuch 1970, S. 210: Am 10. Juni 1969, in den frühen Morgenstunden, ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Diakoniespital in Riehen Dr. h.c. Carl Emanuel Koechlin-Vischer gestorben.(Digitalisat)
↑ Daniel Nerlich, Philipp Hofstetter: Schweizerischer Handels- und Industrieverein (SHIV), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 9. April 2020. (Digitalisat), konsultiert am 8. Mai 2022.