Trotha heiratete am 29. Oktober 1933 in Wilhelmshaven die promovierte Diplom-Volkswirtin Margarete Bartelt (1907–1995), Dozentin am sozialpädagogischen Seminar des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in Berlin, Tochter des Oberbürgermeisters Emil Bartelt und seiner Ehefrau Dorothea Gerdsen. Das Ehepaar hat vier Söhne, darunter den Juristen und Politiker Klaus-Dietrich von Trotha.
Leben
Trotha gründete bereits mit 21 Jahren mit seinem Cousin Helmuth James von Moltke und Horst von Einsiedel ein freiwilliges Arbeitslager für Bauern, Arbeiter und Studenten mit dem Ziel, soziale Barrieren aufzulösen. Bald darauf begann die Weltwirtschaftskrise. Er wurde mit 22 Jahren Geschäftsführer der Notgemeinschaft des Bergwerksgebietes in Schlesien. Zusammen mit Einsiedel war er Mitglied der Schlesischen Jungmannschaft als Teil der bündischen Deutschen Freischar.[2]
Er studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie später Rechtswissenschaften in Breslau. Wie bei seinem Studienfreund Einsiedel hatte sein Professor Eugen Rosenstock-Huessy mit seinen Vorstellungen der Bildung und der so genannten „Arbeitslagerbewegung“ wesentlichen Anteil an seinen ökonomischen Wertvorstellungen. Er gehörte zu den Mitbegründern der Löwenberger Arbeitsgemeinschaft. 1933 wurde er bei Rosenstock-Huessy mit einer Schrift über die staatliche Wirtschaftslenkung promoviert.
Bereits in den späten 1930er Jahren versuchte er gemeinsam mit Moltke und später mit Einsiedel, Konzepte für eine Wirtschaftsordnung zu formulieren. Er gehörte als einer der ersten dem Kreisauer Kreis an. Sein Interesse im Kreis galt der Sozialen Marktwirtschaft und einer Wirtschaftsordnung. Er wurde den Attentätern des 20. Juli 1944 zugerechnet; die Gestapo konnte ihm aber nichts nachweisen.
Er verstarb 1952 beim nächtlichen Schwimmen im Fox Lake, Illinois, als er von einem Motorboot angefahren wurde.[3]
Die Visionen von Trotha und Einsiedel zu Europa und der Verzicht auf einzelstaatliche Souveränität wurden in seinen Ausführungen zu einer Nachkriegs-Wirtschaftsordnung mehrfach ausführlich dargestellt.
Seine letzte Ruhestätte fand von Trotha auf dem Berliner Friedhof Dahlem (Feld 006-24).
Veröffentlichungen
Das Arbeitslager. Berichte aus Schlesien von Arbeitern, Bauern, Studenten. Hg. von Eugen Rosenstock und Carl Dietrich von Trotha, Eugen-Diederichs-Verlag, Jena o. J. [1931].
Literatur
Klaus von Trotha: Carl Dietrich und Margarete von Trotha – Kreisau und der Kreisauer Kreis (= Stuttgarter Stauffenberg-Gedächtnisvorlesung. Jahrgang 2010). Hrsg. vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der Landesstiftung Baden-Württemberg. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-0925-8.
↑Günter Brakelmann: Helmuth James von Moltke: 1907-1945. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2009, S. 39.
↑Klaus von Trotha: Carl Dietrich und Margarete von Trotha - Kreisau und der Kreisauer Kreis. Wallstein, Göttingen 2012; Peter Steinbach; Johannes Tuchel; Ursula Adam: Lexikon des Widerstandes, 1933–1945. C. H. Beck, München 1998, ISBN 978-3-406-43861-5, S. 205.