Der Schauspieler Carl Devrient. Zeichnung von Hermann Scherenberg.Carl Devrient, Lithographie von Josef Kriehuber, 1829Grabmal auf dem Friedhof Engesohde
Nach dem Besuch des Gymnasiums zum Grauen Kloster meldete sich Devrient als Freiwilliger in ColombsHusarenregiment. Er kämpfte 1815 als Siebzehnjähriger in der Schlacht bei Waterloo gegen Napoléons Truppen. Dabei verlor er einen Finger an der rechten Hand. Devrient übernahm 1817 einen chemischen Betrieb eines anderen Onkels in Zwickau und arbeitete zeitweise in Berlin. Mit Hilfe seines Onkels erhielt er sein erstes Engagement in Braunschweig. Am 28. Juli 1819 debütierte Devrient in Friedrich SchillersWilhelm Tell. Seine Laufbahn führte ihn von Braunschweig nach Dresden. Hier heiratete Devrient 1823 die damals achtzehnjährige Opernsängerin Wilhelmine Schröder-Devrient. Sein Sohn Friedrich wurde 1827 in Dresden geboren, mit ihm spielte Devrient häufig gemeinsam. 1828 ließ er sich von Wilhelmine scheiden; sie arbeiteten aber bis 1834 weiterhin zusammen.[2]
Nach Gastspielreisen nach Budapest und Sankt Petersburg verblieb er eine Weile in Paris zwecks Studiums der französischen Theaterszene. Es folgten feste Engagements in Karlsruhe und schließlich im Jahre 1839 in Hannover. Hier wirkte der Heldendarsteller 33 Jahre am Hoftheater. Zu Beginn seiner Karriere spielte er jugendliche Helden und Liebhaber, später Charakterrollen wie König Lear oder Wallenstein. Er war berüchtigt für seine Temperamentsausbrüche, aber von seiner Lokalberühmtheit profitierten sowohl das Theater als auch der Schauspieler, sodass man zusammenblieb.[3]
1869 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover verliehen. Devrient starb 1872 während eines Kuraufenthaltes nach einem Schlaganfall in Lauterberg im Harz.
↑Julius Bab: Die Devrients. Geschichte einer deutschen Theaterfamilie. Zum 100. Todestag Ludwig Devrients, dem 30. Dezember 1932, herausgegeben auf Anregung und unter Mitwirkung von Mitgliedern der Familie Devrient. Verlag von Georg Stilke, Berlin 1932, Drittes Kapitel. Die großen Talente: Die Söhne des Tobias Philipp. 1. Carl Devrient und Wilhelmine Schröder-Devrient, S.63–112, hier: S. 65 f.
↑Julius Bab: Die Devrients. Drittes Kapitel. 1. Carl Devrient und Wilhelmine Schröder-Devrient, S. 63–112, hier: S. 68–87.
↑Julius Bab: Die Devrients. Drittes Kapitel. 1. Carl Devrient und Wilhelmine Schröder-Devrient, S. 63–112, hier: S. 106–111.
↑Jürgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer. Einfluß, Macht, Verschwiegenheit (= Edition Kultur & Wissen). Nikol Verlags GmbH, Hamburg 2000, ISBN 3-930656-58-2, S.143.
↑Julius Bab: Die Devrients. Drittes Kapitel. 1. Carl Devrient und Wilhelmine Schröder-Devrient, S. 63–112, hier: S. 109.
↑Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde, Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012