Die Burg Kaltental, auch Kaltenthal und Kaltindal genannt, ist eine abgegangeneHöhenburg auf einer Hügelkuppe an der Stelle der katholischen St.-Antonius-Kirche in der Burgstraße 25[1] des Stadtteils Kaltental der Landeshauptstadt Stuttgart in Baden-Württemberg.
1281 wurde die Burg erwähnt, als sie von Esslinger Bürgern und ihren Verbündeten belagert wurde. Der Burggraf Walter von Kaltental konnte die Burg halten, bis ihm württembergische Truppen zu Hilfe kamen.[4] 1318 verkauften Burggraf Johann und seine Brüder die zu diesem Zeitpunkt teilweise zerstörte Burg samt Zugehörungen und Untertanen und zogen nach Aldingen am Neckar, das bereits 1278 Johanns Großvater Walter von Kaltental als Lehen erhalten hatte. Neuer Besitzer von Burg Kaltental war Graf Eberhardt der Erlauchte.[3]
1696 kaufte Friedrich Gottlieb von Löwenstern von den Herren von Remchingen, der Familie seiner Frau, das adelige Erblehengut zu Kaltental einschließlich Schloss Kaltental „mit allen Rechten, Gerechtigkeiten und Lasten“, dem Meier- und Mühlenhaus und Naturaleinkünften für 10 000 fl. Davon waren 5 000 fl bar zu zahlen, die Restsumme in Raten auf die herrschaftliche Eisenfaktorei zu Königsbronn. Löwenstern verkaufte das adelige Erblehengut zu Kaltental mit allen Rechten, Gerechtigkeiten und Lasten, wie er es 1696 von den Herren von Remchingen gekauft hatte, am 18. Juli 1709 an Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. In dem Kaufbrief von 1709 wurden zudem folgende Bedingungen aufgenommen: Das Recht der Familie Löwenstern auf Kirchenstühle und Begräbnis in der Kirche zu Möhringen auf den Fildern, die Ausbezahlung eines Schlüsselgeldes von 100 Talern oder 200 fl an Frau Loysa Gottliebe Freiin von Löwenstern geborene von Remchingen, den Verbleib des Beständers Hans Claus Martin bis zum 23. April 1710 im Mühlenhaus, sowie der im Schloss wohnenden Personen bis zum 11. November 1709 und die Übernahme des Bestandsmeiers Johannes Rueffer.[5] Die Burg wurde 1837 abgebrochen. Von der ehemaligen Burganlage ist nichts erhalten. Auf der Burgstelle steht heute die Kirche St. Antonius.
Literatur
Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Verlag Silberburg, Stuttgart 1956, S. 10.
↑ abNorbert Stein, Eduard Theiner, Heinz Pfizenmayer: Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg (= Heinz Pfizenmayer [Hrsg.]: Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar. Band9). 1989.