Brit HaBirionim (hebräisch בְּרִית הַבִּרְיוֹנִים Brīt ha-Birjōnīm, deutsch ‚Bund der Starken bzw. Bund der Zeloten‘) war eine geheime, nach eigener Bezeichnung faschistische Fraktion innerhalb des so genannten Revisionistischen Zionismus (ZRM) in Palästina, die ihre Aktivitäten zwischen 1930 und 1933 entfaltete.[1][2] Sie wurde von Abba Achimeir, Uri Zvi Greenberg und Joshua Yeivin gegründet.
Die Aufstände der Araber des Jahres 1929 und die Unfähigkeit der Hagana, das Massaker von Hebron und die Ausschreitungen in Safed zu verhindern, führten zur Gründung der ersten militanten Organisation, die sich durch ihre völlige Ablösung vom bestehenden zionistischen Establishment auszeichnete, das von der zionistischen Arbeiterbewegung dominiert wurde.[3]
Brit haBirionim stellte die eigenen Ziele 1932 vor. Ahimeir forderte offiziell, die Führung des revisionistischen Flügels solle die Form einer Diktatur annehmen. Eine unabhängige zionistische Föderation solle gegründet, die Korruption der Zionisten beendet und dem Antisemitismus der Krieg erklärt werden.[6]
Das Motto der Gruppe lautete „Erobere oder stirb“.[4]
Aktivitäten
Unter den Aktionen von Mitgliedern waren Demonstrationen gegen britische Würdenträger, die zu Besuch kamen, Protestmärsche gegen die Verhaftung und Rückführung jüdischer Flüchtlinge nach Europa, nachdem ihre Visa abgelaufen waren, Störungen der britischen Volkszählung und provokative Akte wie das Blasen des Schofar an der Klagemauer (damals verboten) und die Entfernung der Naziflaggen von zwei deutschen Konsulaten.[7][8]
1933 verhaftete die britische Verwaltung mehrere Mitglieder, darunter Ahimeir, und klagte sie des Mordes an Chaim Arlosoroff an. Obwohl freigesprochen, litt das Ansehen der Gruppe unter dieser Anklage, was zu ihrer Isolierung und schließlich zu ihrer Auflösung führte.
Einzelnachweise
↑ abcEran Kaplan: The Jewish Radical Right. Revisionist Zionism and its ideological legacy. University of Wisconsin Press, Madison WI 2005, ISBN 0-299-20380-8, S. 15.
↑ abColin Shindler: The Triumph of Military Zionism. Nationalism and the Origins of the Israeli Right (= International Library of Political Studies. 9). I. B. Tauris, London u. a. 2006, ISBN 1-84511-030-7, S. 13.
↑Leonard Weinberg, Ami Pedahzur (Hrsg.): Religious fundamentalism and political extremism. Frank Cass, London u. a. 2004, ISBN 0-7146-5492-2.
↑ abcdOfira Seliktar: New Zionism and the foreign policy system of Israel (= MERI Special Studies. 4). Croom Helm Ltd., London u. a. 1986, ISBN 0-7099-3341-X, S. 84.
↑Joseph Heller: The Failure of fascism in Jewish Palestine 1935–1948. In: Stein Ugelvik Larsen (Hrsg.): Fascism outside Europe. The European Impulse against domestic Conditions in the diffusion of global Fascism. Social Science Monographs, Boulder CO 2001, ISBN 0-88033-988-8, S. 362–392, hier S. 364–365.
↑ abJoseph Heller: The Failure of fascism in Jewish Palestine 1935–1948. In: Stein Ugelvik Larsen (Hrsg.): Fascism outside Europe. The European Impulse against domestic Conditions in the diffusion of global Fascism. Social Science Monographs, Boulder CO 2001, ISBN 0-88033-988-8, S. 362–392, hier S. 378.
↑Zev Golan: Free Jerusalem. Heroes, Heroines and Rogues Who Created the State of Israel. Devora, Jerusalem u. a. 2003, ISBN 1-930143-54-0, S. 49–53, 66–77.