Brienzergrat

Der steile Brienzergrat ist ein markanter Teil einer Bergkette in den Emmentaler Alpen, der zur Gemeinde Brienz gehört, und welcher – im engeren Sinne – zwischen dem Brienzer Rothorn und der Ällgäuwlicka sich insbesondere von der südlichen Seite her prominent präsentiert.

Geographie

Der Brienzergrat trennt die Gemeinde Brienz vom luzernischen Mariental mit seinem Ski- und Kurort Sörenberg und bildet im östlichen Abschnitt einen Teil der Kantonsgrenze zum Kanton Luzern. Im weiteren Sinne wird der Begriff stellvertretend für den gesamten Gebirgszug zwischen dem Brünigpass und dem Harder Kulm verwendet, inklusive der Gabelung im Osten beim Höch Gumme nach Giswil hinunter.[1]

Der höchste Punkt des Brienzergrats und der Emmentaler Alpen ist das Brienzer Rothorn (2350 m ü. M.). Weitere nennenswerte Gipfel sind das Tannhorn (2221 m), das Briefehörnli (2165 m), das Schnierenhireli (2070 m), das Ällgäuwhoren (2047 m) und das Gummhoren (2040 m). Die Ällgäuwlicka (1918 m) und der Wannenpass (2071 m) dienen im Sommer als Passübergänge von den Gemeinden am Brienzersee zu den nördlich des Grates gelegenen Alpweiden. Westlich vom Brienzergrat schliesst der Riedergrat an, gefolgt vom Gragge-Rächtli. Den westlichen Abschluss des gesamten Gebirgszugs bildet der Harder mit dem Harder Kulm bei Interlaken als beliebtes Ausflugsziel, das direkt mit der Standseilbahn von Interlaken her erreichbar ist.[2]

Den südlichen Abhang des Brienzergrats entwässern zahlreiche Wildbäche, von denen einige jedoch in Trockenperioden manchmal kein Wasser führen. Zu diesen Gewässern gehören die Bachtalen, der Milibach, der Trachtbach, der Glyssibach, der Schwanderbach und der Lammbach. Ein Murgang des Glyssibachs und des Trachtbachs richtete am 23. August 2005 in Brienz grosse Schäden an. Der Milibach beschädigte beim Unwetter am 12. August 2024 mit Schutt und Schwemmholz die Bahnanlagen der Brienz-Rothorn-Bahn, die Strecke der Brünigbahn und einige Häuser in Brienz.

Grosse Gebiete mit Alpweiden über der Baumgrenze sind die Planalp und die Rotschalp.

Brienzergrat nordseitig aus der Nähe von Haglätsch/Stand aus fotografiert. Ganz links das Brienzer Rothorn, gefolgt u. a. vom Tannhorn, Ällgäuwhoren, Schirenhireli, Gummhoren, Blasenhubel und rechts das Augstmatthorn.

Tourismus

Der Brienzergrat liegt in einem Wildschutzgebiet. Das Zelten ist zum Schutze der Tier- und Pflanzenwelt verboten.[3]

Alpinwanderweg

Über den langen Grat verläuft ein schmaler, ausgesetzter Alpinwanderweg (T5), der nur in anspruchsvollen Tagesexkursionen zu begehen ist.[4] Im Westteil des Grates befindet sich an der Südseite die Balmhütte des Skiclubs Ringgenberg, die wie unter einer Balm an die überhängende Felswand gebaut ist.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Brienzergrat. In: Geographisches Lexikon der Schweiz: Erster Band, AA – Emmengruppe. Charles Knapp, Maurice Borel, V. Attinger; Neuenburg, Schweiz, 1902, S. 342, abgerufen am 23. August 2016.
  2. Nr. 1209 Brienz. In: Landeskarte 1:25 000. Bundesamt für Landestopografie swisstopo, 2015, abgerufen am 18. August 2016.
  3. Zelten über der Waldgrenze - Instagram-Zeltler vertreiben Murmeli und Steinböcke In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 5. August 2023
  4. Tourenbeschreibung Brienzer Grat.

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