In einem Einkaufszentrum wird häufig auf einen Ankermieter abgestellt, an welchem sich der Branchenmix orientiert. Zudem entscheiden die unterschiedlichen Nutzungsarten im Objekt und in der Umgebung über den wirtschaftlichen Erfolg.[4] Supermärkte werden beispielsweise oft mit Bäcker und Metzger im Eingangsbereich zusammen angeordnet (Store in the Store).[5]
Auch Versicherungsunternehmen haben ihr Sicherungsvermögen nach den Grundsätzen von Mischung (quantitative Beschränkung einzelner Kapitalanlagearten) und Streuung (auf verschiedene Schuldner) anzulegen. Die Anlageverordnung (AnlV) listet die zulässigen Anlageformen auf (§ 2 AnlV), fordert die Beachtung spezieller Mischungsquoten (§ 3 AnlV), enthält Streuungsvorschriften (§ 4 AnlV) und verlangt die Einhaltung der Kongruenzregeln (§ 5 AnlV). Eine Streuung der versicherten Risiken kann unter anderem durch Vermeidung von Kumulrisiken oder Rückversicherung erreicht werden.
Mit der optimalen Streuung solcher Portfolios befassen sich unter anderem die Portfoliotheorien, die eine diversifizierte Asset Allocation propagieren. Diese legt fest, welche Mischung in einem Portfolio zugrunde gelegt wird.[6] Diese Risikostreuung wird von Fondsmanagern durch Risikodiversifizierung erreicht. Sie reduziert oder eliminiert das unsystematische Risiko, während das systematische Risiko übrigbleibt. Von Bedeutung ist auch, dass die Märkte mehrerer Branchen möglichst unabhängig voneinander funktionieren sollten,[7] also möglichst kein Branchenmix von Automobilherstellern und deren Zulieferern (idiosynkratisches Risiko). Bei internationalen Portfolios oder Fonds ist auch die Streuung nach Staaten zu berücksichtigen.
Eine Abweichung vom optimalen Branchennmix liegt vor, wenn das Portfolio eine Über- oder Untergewichtung einzelner Branchen, Finanzinstrumente oder Staaten aufweist, so dass ein eigenständiges Finanzrisiko besteht. Welcher Branchenmix optimal ist, kann nicht allgemein dargestellt werden und ist von Land zu Land unterschiedlich. Aus ökonomischer Sicht sollten Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, Gentechnik, Informationstechnik, Multimedia und Telekommunikation sowie Schlüsselindustrien sinnvoll miteinander kombiniert werden, wobei auf eine ausgewogene Mischung zu achten ist.