Der Bordakreis, auch Repetitionskreis,[1] wurde vom Pariser Mathematiker Jean Charles de Borda (1733–1799) entwickelt und ist ein Instrument zur Messung von Winkelgraden. Mit zwei gegeneinander verschieblichen Fernrohren können gleichzeitig zwei Ziele anvisiert und der Winkel zwischen ihnen als Bogenminuten abgelesen werden.
Die Fernrohre des Bordakreises sind übereinander an der Ebene des Teilkreises angeordnet. Eines der Fernrohre ist fest unter dem Teilkreis verbunden, das andere bewegt sich bei der Messung mit den koaxial über dem Teilkreis drehbaren Ablesestellen. Die Messung von Horizontalwinkeln ist damit bei horizontiertem Bordakreis problemlos möglich.
Die Messung von Vertikalwinkeln mit horizontierter Kippachse ist nicht direkt möglich, da die Fernrohre zum Visieren von zwei Punkten nicht beide in verschiedenen Höhenwinkeln kippbar sind.
Bei Triangulationen mit Zielweiten von über 20 km ist das Visieren wegen der geringen Elevation meist möglich.
Ein originales Exemplar befindet sich in Paris im Museumsbesitz.
Literatur
J. Loridan: Voyages des Astronomes français à la recherche de la figure de la terre et de ses dimensions. Verlag Desclée, Frankreich, 1890, 330 S. (Reprint 2010, Verlag Kessinger Publishing Company. ISBN 978-1-160-93874-7).
Maurice Daumas: Scientific Instruments of the Seventeenth and Eighteenth Centuries and Their Makers. Portman Books, London 1989, ISBN 0-7134-0727-1 (englisch).