Der Bocks-Gänsefuß (Chenopodium hircinum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Er stammt aus Südamerika und kommt unbeständig auch in Mitteleuropa vor.
Der Bocks-Gänsefuß ist eine einjährigekrautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 100 cm. Er ist stark bemehlt und riecht intensiv unangenehm nach verderbendem Fisch. Die wechselständigen Laubblätter sind (zumindest anfangs) beidseitig bemehlt und matt. Die Spreite der unteren Blätter ist deutlich dreilappig mit einem fast rechteckigen Mittellappen und nach vorne gerichteten Seitenlappen, die etwa bis zur Mitte der Spreitenlänge reichen. Der Spreitengrund verschmälert sich keilförmig. Der Blattrand ist mehr oder weniger gezähnt.
Der langästige Blütenstand besitzt im oberen Teil keine Tragblätter. Blütenstandsachsen und die grüne Blütenhülle sind mehlig bestäubt. Die reife Frucht bleibt in der Blütenhülle eingeschlossen. Der horizontale, längs abgeflachte Same ist glänzend und stumpfrandig. Die Samenschale ist mit wabenartigen Gruben und radialen Rillen bedeckt.
In Deutschland ist der Bocks-Gänsefuß ein Neophyt, der selten und unbeständig in kurzlebiger Ruderalvegetation (Chenopodietea-Gesellschaften), besonders an Umschlagplätzen wie Bahnhöfen oder Hafenanlagen oder auf Wollabfällen auftaucht. Er bevorzugt trockene, nährstoffreiche, oft rohe Kies- oder Sandböden.[1][5] Die wärmeliebende Art ist auf Tieflagen in Süd- und Mitteldeutschland beschränkt.[5]
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 5., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1983, ISBN 3-8001-3429-2, S.344–345.