General der Infanterie Franz Conrad von Hötzendorf wurde nach einer Auseinandersetzung mit Kaiser Franz Josef über einen möglichen Krieg mit Italien im Jahre 1911 als Generalstabschef entlassen. ErzherzogFranz Ferdinand erreichte beim Kaiser die Ablösung des Kriegsministers von Schönaich, musste dafür aber am 3. Dezember 1911 die Nachfolge Schemuas als Chef des Generalstabes der gesamten bewaffneten Macht akzeptieren. Schemua verstärkte den Ausbau der Armee und koordinierte die Vorbereitungen zum Aufmarsch im Einvernehmen mit dem deutschen Generalstabschef von Moltke. Erhöhte Kriegsgefahr am Balkan brachte Conrad bereits am 12. Dezember 1912 in die verlorene Position zurück. Am 12. Dezember wurde Blasius Schemua als Nachfolger von General Lothar von Hortstein mit dem Kommando des XVI. Korps in Ragusa betraut. Am 4. November 1913 wurde Schemua zum General der Infanterie befördert. Er wurde in dieser Position am 14. Februar 1914 durch General Wenzel von Wurm abgelöst und übernahm im April 1914 als Nachfolger von Gen. der Inf. Alfred von Ziegler die Führung des „Wiener“ Korps.
Im Ersten Weltkrieg
Nach Ausbruch des Krieges (August 1914) führte er das II. Korps (4. und 13. Division) im Rahmen der 4. Armee (Gen. der Kav.von Auffenberg) in der Schlacht von Komarów und deckte nach der Umgruppierung den rechten Armeeflügel der ArmeegruppeJoseph Ferdinand bei Tomaszów. In der Schlacht bei Rawa Ruska konnte er die Verbindung zum rechten Flügel der 1. Armee nicht aufrechterhalten und gewährte der russischen 5. Armee eine umfassende Operation, die zur vollständigen Katastrophe in Galizien führte. Mitte September musste er sein Korps an FMLJohann von Kirchbach auf Lauterbach abgeben und wurde am 24. September 1914 mit der Befestigung der DonaulinieKrems-Preßburg betraut. Nach der Auflösung der Gefahr des russischen Durchbruches wurde er am 23. März 1915 pensioniert und verstarb nach dem Krieg am 21. November 1920 in seiner Geburtsstadt.
Literatur
Peter Broucek: Ein General im Zwielicht – K.u.K. Generalstabsoffizier und Historiker Edmund Glaise von Horstenau, Böhlau Verlag 1980, Fußnote S. 177