Die Kleinstadt liegt in Westböhmen, drei Kilometer nördlich vom Kurort Konstantinovy Lázně (Konstantinsbad). Gegen Osten liegt das Tal des Úterský potok (Neumarkter Bach). Südlich befindet sich die ausgedehnte Burgruine Schwamberg (auch Schwamberg), nordöstlich liegt die Stadt Úterý (Neumarkt).
Geschichte
Die erste Erwähnung von Weseritz stammt aus dem Jahre 1227. Die Kleinstadt lag im Siedlungsgebiet der Choden und war im Besitz der Adelsfamilien von Kolowrat, Schwanberg und Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Die Burg Bezdružice soll im 13. Jahrhundert als gotische Befestigungsanlage errichtet worden sein. In Weseritz wirkte der böhmische Gelehrte und Humanist Christoph Harant Freiherr von Polschitz und Weseritz. Beim Durchzug der Schweden wurde die Stadt 1646 fast vollständig zerstört. Im 18. Jahrhundert ließen die Löwenstein an Stelle der alten Burg das heutige barocke Schloss errichten.[3] Weseritz war früher Amtsort der gleichnamigen Herrschaft, welches zur Pfarrei Tschelief gehörte. 1838 zählte der Marktflecken 121 Häuser mit 940 Einwohnern, darunter 23 jüdischen Familien, eine Maria Himmelfahrt geweihte Expositurkirche, eine Schule, ein 1772 erbautes Schloss mit einem Ziergarten, ein altes Rathaus, ein Meierhof, eine Schäferei, ein nicht mehr benutztes altes Brauhaus, ein Spital, eine 1812 auf herrschaftlichem Grund errichtete Synagoge. Die Expositur erhielt 1813 einen vom Pfarrer von Tschelief eingesetzten Kaplan.[4] 1901 erhielt die Stadt durch die Lokalbahn Neuhof–Weseritz einen Eisenbahnanschluss.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Großteil der deutschsprachigen Einwohner durch die Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Infolge des enormen Bevölkerungsverlustes verlor Bezdružice das Stadtrecht. Seit Oktober 2006 ist Bezdružice wieder eine Stadt.
Die Stadt Bezdružice besteht aus den Ortsteilen Bezdružice (Weseritz), Dolní Polžice (Polschitz), Horní Polžice (Harlosee), Kamýk (Kamiegl), Kohoutov (Kahudowa), Křivce (Krips), Pačín (Patzin), Řešín (Rössin) und Zhořec (Hurz)[11]. Grundsiedlungseinheiten sind Bezdružice, Dolní Polžice, Horní Polžice, Kohoutov, Křivce, Pačín, Řešín und Zhořec[12].
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bezdružice, Kohoutov u Bezdružic, Křivce, Polžice u Bezdružic, Řešín und Zhořec u Bezdružic[13].
Ingild Janda-Busl, Franz Busl: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Weseritz / Bezdružice (= Otnant-Gesellschaft für Geschichte und Kultur in der Euregio Egrensis. Quellen und Erörterungen. Bd. 5). Verlag der Buchhandlung Eckhard Bodner, Pressath 2006, ISBN 3-937117-38-5.