Bert Breit besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Innsbruck. 1944 wurde Breit als Luftwaffenhelfer eingezogen, wegen Mitgliedschaft bei der Tiroler Widerstandsgruppe Franz Mair kam er im Lager Reichenau in Gestapohaft.[1] Nach dem Krieg begann er sein Musikstudium in Innsbruck und schloss dieses am Mozarteum in Salzburg ab. Anschließend hatte er privaten Unterricht bei Carl Orff. Ein Stipendium des Institut Francais führte ihn nach Paris, um seine Studien fortzusetzen.
1946 gründete Bert Breit mit Gleichgesinnten den Kammerchor Walther von der Vogelweide, mit dem er große Erfolge feierte. Er leitete den Chor 15 Jahre lang.[2]
Von 1951 bis 1967 leitete Breit die Abteilung Ernste Musik beim ORF Tirol.
Ab 1968 schuf Bert Breit Dokumentarfilme, die sich hauptsächlich mit gesellschaftspolitischen und sozialen Fragen auseinandersetzten. Daneben gestaltete er zahlreiche Features für Radio und Fernsehen.
Sein musikalisches Werk umfasst neben Filmmusiken vor allem Werke für Kammer- bzw. Streichorchester und seine Radiophonien. In besonderer Erinnerung ist die Signatur für das Radiofeature Der Schalldämpfer[3] von und mit Axel Corti.
Neben Breits künstlerischer Arbeit ist auch sein soziales Engagement herauszuheben. Er arbeitete ehrenamtlich als Bewährungshelfer und setzte sich in zahlreichen Radiofeatures kritisch mit dem Umgang der Gesellschaft mit Minderheiten auseinander. Diese Haltung zeigt sich auch in Widmungen seiner Werke: Das Violinkonzert Impulse etwa ist „Rosa Winter gewidmet, die wie die meisten Zigeunerschwestern und -brüder von Staat und Gesellschaft um ein menschenwürdiges Dasein betrogen wurde“.[4]
Seine Tochter Barbara Breit spielte 1978 im Tatort: Himmelfahrt, bei dem Breit auch die Musik verfasste, die Rolle seiner Tochter. Offensichtlich war dies ihr einziger Auftritt in einem Film.[5]
Auszeichnungen
1991 Circom-Preis vom Französischen Fernsehen (FR 3) für die Fernsehdokumentation „Ich bin nicht behindert, ich kann reden“.
1993: Die rote Landa. Portrait einer ungewöhnlichen Frau.
mit Xaver Schwarzenberger: 1993 Ihr werdet uns nie verstehen.
1993: Ich bin nicht behindert, ich kann reden. Der Südtiroler Dichter Georg Paulmichl.
1995: Wir waren nicht bereit mitzumachen. Verfemt und Vergessen. Über Desertion, Kriegsdienstverweigerung und Sippenhaft während des Nationalsozialismus in Südtirol.
1997: Kuisa, geah. Über Tierlockrufe.
1998: Einsamkeit. Bericht über ein Leiden unserer Zeit.