Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Politiker „Beppo Brem“ siehe Hermann Brem.
Josef „Beppo“ Brem, fälschlich auch Brehm geschrieben (* 11. März1906 in München; † 5. September1990 ebenda), war ein deutscher Schauspieler, der insbesondere durch seine Präsenz als bayerischerVolksschauspieler bekannt wurde. Obwohl er lange Zeit als „Bayerisches Urviech“ und Vorzeige-Dorfdepp in unzähligen Klamauk-Filmen besetzt war, konnte er sich doch im Laufe der Jahrzehnte den Ruf eines ernstzunehmenden Schauspielers erarbeiten.
Beppo Brem war der Sohn des Maurers und Brauers Josef Brem und seiner Frau Maria Brem. Er wuchs im Münchner Stadtteil Schwabing auf, wo er auch die Schule besuchte. Brem absolvierte eine Schreinerlehre und entdeckte seinen Hang zum Theater als Bühnenschreiner bei den Münchner Kammerspielen. Nach ersten Statistenrollen begann er 1925 mit dem Schauspielunterricht und bekam 1927 ein erstes Engagement an der Bauernbühne von Bad Reichenhall. Es folgten Gastspiele in Regensburg, Ulm, Berlin und München, wo er in Stücken wie Don Karlos und Carl ZuckmayersSchinderhannes auftrat.
Im Jahr 1932 heiratete er die ehemalige Soubrette Marga Wening (1902–2002), mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Aus der Ehe ging die Tochter Ingeborg hervor.
In den 1960er-Jahren waren es mehrere Folgen von Ludwig Thomas erfolgreich verfilmten Lausbubengeschichten, die ihn wieder als Komödianten zeigten. Als die Bedeutung der Heimat- und Musikfilme nachließ, wirkte der Schauspieler auch in einigen deutschen Sexfilmen der 1970er Jahre mit, was seinem Ansehen keinen Abbruch tat.
Fernsehschauspieler
Im Fernsehen hatte er 1965 bis 1970 und 1978 bis 1982 großen Erfolg mit der insgesamt 112-teiligen Serie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger an der Seite von Maxl Graf und Fritz Straßner. Hier spielte er einen listigen Kriminalinspektor, der seine Fälle unkonventionell löst, indem er unter falscher Identität in undurchsichtige Milieus eindringt und kriminelle Machenschaften aufdeckt.
Ein Glanzlicht im Spätwerk des Schauspielers war die Verkörperung des Hausmeisters in der Komödie Hexenschuß von 1987 mit Helmut Fischer. Seine letzten Auftritte hatte er in dem Stück Der verkaufte Großvater, in der Fernsehserie Heidi und Erni und als ausgedienter Straßenbahnfahrer in dem melancholischen Drama Auf dem Abstellgleis (1989) mit Erni Singerl und Toni Berger, ein Geschenk des Bayerischen Rundfunks an einen seiner bedeutendsten Mimen. Er wohnte zuletzt im oberbayerischenBuchenhain. Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten starb Beppo Brem in einem Münchner Krankenhaus an Lungenkrebs und wurde auf dem Nordfriedhof in München beigesetzt.[2]
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 90 f.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 543 f.