Bassanit, nicht zu verwechseln mit dem magmatischen Gestein Basanit, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate)“ mit der chemischen Zusammensetzung Ca[SO4]·0,5 H2O. Das Mineral ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltigesCalciumsulfat und aufgrund seines Wasseranteils auch als Halbhydrat oder Hemihydrat bekannt.
Erstmals beschrieben wurde Bassanit 1910 durch den italienischen Mineralogen Ferruccio Zambonini (1880–1932),[4] der das Mineral nach dem ehemaligen Professor für Paläontologie Francesco Bassani (1853–1916)[5] von der Universität Neapel nach diesem benannte.[6]
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Bassanit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen“. Die überarbeitete 9. Auflage unterteilt diese Abteilung allerdings jetzt präziser nach der Größe der beteiligten Kationen und das Mineral ist entsprechend in der Unterabteilung „D. Mit ausschließlich großen Kationen“ zu finden.
Bassanit ist ein Umwandlungsprodukt von Gips und findet sich in Leucit- oder Tephrit-Blöcken entweder in der Nähe von Fumarolen oder in ausgetrockneten Teich- und Seebecken.
Bisher wurden knapp 40 Fundorte für Bassanit vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa registriert (Stand: 2009).[6]
Bassanit entsteht durch Erhitzen aus Gips. Bei weiterem Erhitzen wird aus Bassanit schließlich Anhydrit. Dem Bassanit ist also das Kristallwasser nicht zur Gänze entzogen (Halbhydrat oder Hemihydrat), wogegen Anhydrit über kein Kristallwasser verfügt. Mit Wasser vermengt, erhärtet Bassanit unter Wärmeabgabe rasch wieder zu Gips.
↑ abcdef
Bassanite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 66kB; abgerufen am 15. Juni 2018]).
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Marco E. Ciriotti, Lorenza Fascio, Marco Pasero: Italian Type Minerals. 1. Auflage. Edizioni Plus - Università di Pisa, Pisa 2009, ISBN 978-88-8492-592-3, S.45 (englisch).