Im vorgeschlagenen Reaktionsmechanismus wird die Carbonsäure 1 zunächst verestert. Der entstandene Carbonsäureester 2 reagiert nun mit einer Grignard-Verbindung unter einer Grignard-Reaktion. Nachdem sich das Zwischenprodukt 3 gebildet hat, folgt die 2. Grignard-Reaktion. Es entsteht der Alkohol 4. Daraufhin folgt eine Acetylierung mit Essigsäureanhydrid (Ac2O), woraufhin ein neuer Ester 5 gebildet wird. Nach Abspaltung der Essigsäure entsteht das Alken6, welches durch oxidative Spaltung der C=C-Doppelbindung zur gewünschten Carbonsäure 7 abgebaut wird.[1]
Mechanismus des Barbier-Wieland-Abbaus
Modifikation
Der Abbau kann auch mit anderen Oxidationsreagenzien und Grignard-Verbindungen angewendet werden.[1]
Anwendung
In den 1930er- bis 1950er-Jahren wurde der Barbier-Wieland-Abbau zur strukturellen Aufklärung von Säuren verwendet.[3]
↑ abcdWang, Zerong (Daniel Zerong): Comprehensive organic name reactions and reagents. John Wiley, Hoboken, N.J. 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S.210–214.
↑Namboothiri, I. (Irishi): Organic syntheses based on name reactions : a practical guide to 750 transformations. 3rd ed Auflage. Elsevier, Amsterdam 2012, ISBN 978-0-08-096631-1, S.30.
↑James A. Moore, Clarisse L. Habraken: Heterocyclic Studies. XV. 5-Methyl-4-phenylpyrazole-1-acetic Acid. An Oxidation Product of 2,3-Dihydro-5-methyl-6-phenyl-4H-1,2-diazepin-4-one*,1. In: The Journal of Organic Chemistry. Band30, Nr.6, Juni 1965, S.1889–1892, doi:10.1021/jo01017a040.