In Österreich wurde er 1964 mit der Pfarrstelle an der Zwinglikirche von Wien-West betraut, wo er zuvor ab 1960 ein Lehrvikariat und ein Vikariat absolviert hatte. Bis zu seiner Pensionierung am 1. Juli 1998 war er als Pfarrer und ab 1986 als Oberkirchenrat zugleich Repräsentant der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich. Er war bereits ab 1964 Mitglied der Synode H. B. sowie lange Zeit Mitglied des theologischen und sozialtherapeutischen Ausschusses der Generalsynode A. u. H. B.[1]
Németh war ab 1969 Redakteur des Reformierten Kirchenblatts. Er war 1975/76 an der Gründung der Zeitschrift Kritisches Christentum beteiligt. Seither sind seine Artikel und Predigten konstitutiver Bestandteil von „KC“ – und werden von Zeitschriften im In- und Ausland nachgedruckt. Er gehörte dem Vorstand des Herausgebervereins „Aktion Kritisches Christentum“ an.
Németh gehörte 1984 zu den Gründungsmitgliedern der ökumenischen Aktionsgemeinschaft „Christen für die Friedensbewegung“ und war bis März 2011 stellvertretender Vorsitzender. Er war Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz und – von 1965 bis 1985 als Jugendpfarrer H. B. – im (gesamteuropäischen) Ökumenischen Jugendrat engagiert.
2001 vollendete er seine Dissertation über die „Evangelisch-reformierte Lebensgestaltung zwischen Kontinuität und Wandel – Ungarn im 16. Jahrhundert als Beispiel“, die 2003 unter dem Titel … Gott schläft nicht, er blinzelt uns zu … in Buchform erschienen ist und auch ins Ungarische übersetzt wurde. 2002 wurde er am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien promoviert.
Balázs Németh vertrat bis zu seinem Tod die Evangelische Kirche in Österreich im Volksgruppenbeirat der Bundesregierung für die ungarische Volksgruppe.
Németh lebte in Wien-Strebersdorf, war mit Christiane Német (geborene Nungesser) verheiratet und hatte drei Söhne sowie vier Enkelkinder.
Schriften
… Isten nem aloszik, rejánk pislong … Magyarországi Református Egyház Kálvin János K., Budapest 2005.
Gott schläft nicht, er blinzelt uns zu … Peter-Lang-Verlag, Frankfurt am Main 2003.
Zu Gemeindeautonomie, Rechtlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. Ein Offener Brief aus der reformierten Ökumene an das Evangelisch-Reformierte Moderamen in der Evg. Kirche in Berlin-Brandenburg zur Diskriminierung von Renate Schönfeld und Dieter Frielinghaus von Kurt Lüthi und Balázs Németh.
Die evangelische Pfarrgemeinde H. B. Wien-West. In: Peter Karner (Hg.): Die evangelische Gemeinde H. B. in Wien. Franz Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7, S. 194–198.
Kirche – lernfähig für die Zukunft? (1998). Festschrift für Johannes Dantine zum 60. Geburtstag, Tyrolia Verlag 1998.[3]
Aufsätze und Predigten in den Zeitschriften Kritisches Christentum und Reformiertes Kirchenblatt.
↑Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hg.): Die evangelische Gemeinde H. B. in Wien. Franz Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7, S. 151.
↑Publikationen (Memento vom 30. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). Website der Veröffentlichungen der Evangelischen Akademie Wien, abgerufen am 31. August 2012.