Die Bahnstrecke Warszawa–Katowice (Warschau–Kattowitz) ist eine zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Masowien, Łódź und Schlesien. Historisch bildete der Großteil der Strecke, Warschau–Dombrowa, den Großteil der Warschau-Wiener Eisenbahn.
Im Hochland von Przedborska wird dann Radomsko (km 189,133) erschlossen, südlich davon die Warthe erstmals gequert und schließlich dann Częstochowa (Tschenstochau; km 229,745) im Tal der Warthe erreicht. Nördlich davon, am Abzweig (podg) Wyczerpy beginnt die nicht mehr regelmäßig im Personenverkehr bediente Bahnstrecke Wyczerpy–Chorzew Siemkowice.
Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.
Für Personenzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit bis Koluszki weitgehend 140 bis 160 km/h, bis Częstochowa durchgängig 120 km/h, bis Poraj 100 km/h, bis Dąbrowa Górnicza 120 km/h und bis Katowice Zawodzie weitgehend 100 bis 110 km/h, bis Katowice noch 70 bis 90 km/h. Für Güterzüge beträgt sie bis Skierniewice weitgehend 120 km/h, bis Częstochowa 100 km/h, bis Katowice größtenteils 80 km/h.[2]
Schon früh, in den 1830er Jahren, wurde eine Strecke zwischen Warschau und der österreichischen Grenze geplant, wenn auch zuerst noch als Pferdebahn. Ein Konsortium zum Bau einer Dampfbahn ging 1842 während des Baues bankrott, auch weil die geschätzten Kosten auf der Infrastruktur für Pferdebahnen basierten. Danach wurde der Bau vom russisch-kongresspolnischen Staat übernommen, der erste Abschnitt von Warschau bis Pruszków wurde 1845 eröffnet. Im Juni 1845 wurde die Strecke bis Grodzisk Mazowiecki eröffnet, im September bis Żyrardów, im Oktober bis Skierniewice, im November bis Koluszki. Im Oktober des folgenden Jahres wurde die Strecke bis Piotrków Trybunalski, im Dezember bis Częstochowa eröffnet. Im Dezember des folgenden Jahres bis Dąbrowa Górnicza Ząbkowice. Die Warschau-Wiener Eisenbahn geht dort auf die Bahnstrecke Dąbrowa Górnicza Ząbkowice–Kraków über. Der Restabschnitt der heutigen Bahnstrecke Warschau–Kattowitz, Dąbrowa Górnicza Ząbkowice–Kattowitz, wurde schließlich im August 1859, bis Sosnowiec von der Warschau-Wiener Eisenbahn, Sosnowiec–Grenze–Kattowitz von der oberschlesischen Eisenbahn. Schon 1857 hatte der Staat die Strecke für 75 Jahre verpachtet, 1912 kaufte der Staat aber die Pachtgesellschaft auf. In den Jahren der Verpachtung wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die gesamte Strecke polnisch. Im Dezember 1936 wurde der elektrische Betrieb von Warschau bis Pruszków eröffnet, im Mai 1937 bis Grodzisk Mazowiecki, im September bis Żyrardów.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke weiter elektrifiziert, nämlich im Juni 1953 bis Skierniewice, im April 1954 bis Rogów, im Januar 1955 bis Koluszki, im Januar 1956 bis Częstochowa, im Mai bis Zawiercie, im Juni bis Łazy und schließlich im Juni 1957 bis Kattowitz. Im Mai 1959 wurde die Strecke zwischen Warschau und Grodzisk viergleisig ausgebaut. 1962 ereignete sich der Eisenbahnunfall von Piotrków Trybunalski.
↑Wykaz linii Id-12 (D-29). (PDF; 2,6 MB) Polskie Linie Kolejowe S.A., 2009, archiviert vom Original am 3. März 2016; abgerufen am 27. September 2019 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).