Die Bahnstrecke Szeged–Timișoara ist eine nur noch abschnittsweise betriebene Regelspurstrecke, die sich heute in Ungarn, Serbien und Rumänien befindet.
Mit den neuen Grenzziehungen durch den Vertrag von Trianon 1920 verlor die Strecke stark an Bedeutung, da sie nun von Ungarn über Jugoslawien nach Rumänien führte. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1944 zudem die Eisenbahnbrücke in Szeged von den Briten bombardiert und deren Reste von sich zurückziehenden ungarischen Truppen gesprengt.[4] Sie wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut, wodurch die Strecke innerhalb der Stadt bis heute unterbrochen ist.
Bahnbetrieb findet heute nur noch auf den Abschnitten Újszeged–Szőreg und Kikinda–Timișoara Nord statt. Am 21. Juli 2023 gab die Magyar Államvasutak bekannt, dass der Personenverkehr zwischen Újszeged, Szőreg und Mezőhegyes gemeinsam mit neun weiteren Nebenbahnen ab dem 1. August 2023 zur Stabilisierung der Fahrzeugsituation vorübergehend eingestellt und auf einen Busersatzverkehr verlagert wird.[5]
Die Strecke ist weiterhin eingleisig und nicht elektrifiziert. Zwischen Újszentiván und Banatsko Aranđelovo wurden die Gleise abgebaut.
Betrieb
Auf dem verbliebenen ungarischen Streckenabschnitt verkehrten bis zum 31. Juli 2023 täglich zwei aus einem Dieseltriebwagen der Reihe Bzmot bestehende Zugpaare von Mezőhegyes über Szőreg nach Újszeged.[6][7] Das serbische Kikinda wird von Zrenjanin her mit Dieseltriebwagen angefahren.[8] Auf dem rumänischen Teil setzt die private Regio Călători zwischen Jimbolia und Timișoara aus Frankreich stammende Dieseltriebwagen auf sechs täglichen Zugpaaren ein.[9]
Verlauf
Die Strecke begann im Staatsbahnhof der Komitatsstadt Szeged und führte gleich dahinter über die 439 Meter lange Brücke über die Theiß zum Bahnhof Újszeged. Seit der Zerstörung der Brücke fehlt eine Verbindung zwischen den Bahnhöfen links und rechts des Theißufers. Von Újszeged verläuft die Strecke in südöstlicher Richtung nach Szőreg, wo die heute noch betriebene Strecke in Richtung Mezőhegyes ausfädelt. Anschließend verlief der heute abgebaute Abschnitt ab 1920 weiter durch Jugoslawien (heute Serbien) über Rabe und Banatsko Aranđelovo, unweit der ab 1920 bestehenden Grenze zu Rumänien, nach Kikinda. Der ab hier wieder betriebene Abschnitt führt nach Osten und überquert bei Jimbolia die Staatsgrenze zu Rumänien. Über Cărpiniș und Beregsău Mare erreicht die Strecke die Hauptstadt des Kreises Timiș, Timișoara.