Die Ava-Brücke, auch Inva-Brücke oder Inwa-Brücke, war lange Zeit eine der größten Brücken in Myanmar. Die Fachwerkträgerbrücke führt sowohl Straße wie Eisenbahn in der Nähe von Inwa über den Irrawaddy. Sie trägt den Namen nach den in der Nähe liegenden Ruinen der ehemaligen Hauptstadt Birmas, die heute ein beliebtes Touristenziel sind.
Die Brücke wurde 1934 von den Briten errichtet und war bis 1988 die einzige Brücke über den Fluss. Sie ersetzte einen Fährbetrieb für Eisenbahnwagen und Straßenfahrzeuge, der vom Eisenbahnverkehr Rangun–Myitkyina an dieser Stelle benutzt wurde, sowie vom Straßenverkehr zwischen den Städten Mandalay und Sagaing.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke beim Rückzug durch die britischen Truppen zerstört. Nach der Unabhängigkeit von Birma wurde die Brücke 1954 wieder aufgebaut.[1]
1992 musste das erlaubte Gewicht der Straßenfahrzeuge auf 15 t reduziert werden, so dass erneut ein Fährbetrieb für die zu schweren Fahrzeuge eingerichtet werden musste. Es kamen Fähren mit Schottel-Ruderpropeller zum Einsatz.[2] Erst 2008 konnte die neue 700 m flussaufwärts liegende Irrawaddy-Brücke eröffnet werden, die für den heutigen Verkehr ausgelegt ist.
Bauwerk
Die 1128 m lange Brücke besteht aus neun 107 m langen, einem 76 m langen und sechs 18 m langen Trägern. Sie trägt innerhalb der Fachwerkträger die Eisenbahnstrecke und außerhalb der Träger beidseitig auf Kragarmen je eine Fahrbahn der Straße. Die längsten Träger wiegen 1036 t. Die Brückenpfeiler wurden mit Senkkasten erstellt, die 18 m lang und 8,8 m breit sind. Sie sind in verschiedenen Tiefen im felsigen Flussbett verankert, die tiefsten reichen 32 m in den Baugrund. Die Pfeilerhöhe des Bauwerks wurde so gewählt, dass bei Hochwasser des Irrawaddy eine lichte Höhe von 12 m für die Schifffahrt zur Verfügung steht. Dabei musste berücksichtigt werden, dass der Pegel des Flusses über das Jahr bis zu 12 m schwankt. Die Pfeiler sind verstärkt ausgeführt, damit sie bei Erdbeben nicht beschädigt werden.[3]
↑Yan Gyi Aung: Ayeyawady Bridge (Yadanabon) facilitates transportation and commodity flow. In: The New Light of Myanmar. Volume 17, Nr.179, 12. Oktober 2009, S.1 und 8 (burmalibrary.org [PDF]).