August Buxbaum studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt Architektur. Nach seinem Abschluss im Jahre 1898 arbeitete er zunächst in Berlin, Nürnberg und Worms. Im Oktober 1904 kam Buxbaum nach Darmstadt zurück und arbeitete dort im Stadtbauamt. 1906 wurde er zum Stadtbauinspektor ernannt, 1909 zum Stadtbaurat. Von 1918 bis 1930 war er Bürgermeister und Baudezernat in Darmstadt.[1]
Die unter seiner Mitwirkung oder Leitung entstandene Architektur lässt sich dem Heimatstil, dem Heimatschutzstil oder dem Reformstil zuordnen. Die heute populäre Etikettierung als „Jugendstil“ entspricht nicht dem Selbstverständnis Buxbaums, der – wie zum Beispiel auch die damaligen Architektur-Professoren der Technischen Hochschule – dem Jugendstil der Darmstädter Künstlerkolonie kritisch gegenüberstand.
1930 schied er aus dem öffentlichen Dienst aus und arbeitete als selbstständiger Architekt. Buxbaum war nebenher als Heimatforscher mit dem Schwerpunkt Stadt- und Baugeschichte tätig.
Der mit Lisbet Eberhard verheiratete[2] August Buxbaum starb 1960 im Alter von 83 Jahren. Er ist auf dem Waldfriedhof Darmstadt (Grabstelle: L 2h 1) begraben.[3] Sein schlichtes Grab befindet sich gleich links des Haupteinganges in der ersten Reihe.
Ein Jahr nach seinem Tod wurde ihm durch Beschluss des Magistrats ein Straßenzug im Nordosten Darmstadts gewidmet.[4][5]
Ehrungen
1928: Ehrensenator der Technischen Hochschule Darmstadt
Schriften
Veröffentlichungen
(als Herausgeber): Darmstadt und Umgebung in zweihundert Federzeichnungen. Reichert, Darmstadt 1920. (Nachdruck 1980)
(mit Adolf Müller): Das Darmstädter Rathaus. Darmstadt 1927.
1913–1922: Hochbauten auf dem Waldfriedhof in Darmstadt
1921–1928: Mehrfamilienwohnhaus-Bebauung in Darmstadt, Rhönring (Nordseite) und Spessartring 2–18 In den 1920er Jahren wurde die Nordseite des Straßenzugs Rhönring–Spessartring mehr als 50 Geschosswohnungsbauten in Gruppen zu zwei oder drei Hauseinheiten erstellt, 2016–2021 sollen die Gebäude unter Berücksichtigung des ursprünglichen Farbkonzepts renoviert werden.[7][8]
1925: Kiosk-Häuschen auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt von Darmstadt Die sieben baugleichen Kioske aus Betonguss mit kupfergedecktem Spitzdach an verschiedenen Plätzen der Stadt (z. B. Ernst-Ludwig-Platz, Luisenplatz, Steubenplatz, Vorplatz der Johanneskirche und Kantplatz) sollten eine touristische Belebung der Innenstadt bewirken. Nur der heute denkmalgeschützte Kiosk am Kantplatz ist erhalten.
↑DFG-VK Darmstadt: Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt, Online: August-Buxbaum-Anlage auf der Webseite von dfg-vk-darmstadt.de; abgerufen am 4. Januar 2020
↑Informationstafel am Haupteingang des Waldfriedhofs Darmstadt
↑Nadja Villwock: August-Buxbaum-Anlage. In: Stadtlexikon Darmstadt. Abgerufen am 30. Juli 2017.
↑August-Buxbaum-Anlage. In: "Von Adelung bis Zwangsarbeit – Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt". Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Gruppe Darmstadt, abgerufen am 30. Juli 2017.