Die Station ist nach der französischen Nationalversammlung (fr: Assemblée nationale) benannt, die im nahen Palais Bourbon ihren Sitz hat.[1] Bis zum 30. Juni 1989 hieß die Station „Chambre des Députés“ (Abgeordnetenhaus), obwohl schon seit 1946 die offizielle Bezeichnung des Unterhauses „Assemblée nationale“ lautet.[2]
Unter einem elliptischen Gewölbe liegen zwei Seitenbahnsteige an zwei Streckengleisen. Anders als bei den von der Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris (CMP) errichteten Stationen folgen die Seitenwände nicht der Krümmung der Ellipse, sondern verlaufen im unteren Bereich senkrecht. Typisch für die U-Bahnhöfe der Nord-Sud wurde die Station etwas prunkvoller als die Stationen der CMP erbaut, sie präsentiert sich heute jedoch anders. Die Seitenwände wurden 1990 erstmals zu politischen Themen künstlerisch gestaltet und seitdem mehrfach verändert.
Wegen der auf den Strecken der Nord-Sud zunächst vorhandenen Oberleitung ist der U-Bahnhof geringfügig höher als die unter ähnlichen Gewölben liegenden CMP-Stationen. Er hat die für Fünf-Wagen-Züge ausreichende ursprüngliche Pariser Standardlänge von 75 m.[4]
Die drei Zugänge weisen das ursprüngliche Dekor der Nord-Sud auf, der Schriftzug NORD-SUD wurde Anfang der 1930er Jahre allerdings durch METROPOLITAIN ersetzt.
Fahrzeuge
Auf der Linie 12 verkehrten zunächst Züge der Nord-Sud-Bauart Sprague-Thomson, die sich in mehreren Punkten von den Sprague-Thomson-Fahrzeugen der CMP unterschieden. Auffallendes Merkmal war die Stromversorgung des führenden Triebwagens mittels eines Pantographen. Nach der Übernahme der Nord-Sud durch die CMP wurde diese Betriebsform in den 1930er Jahren aufgegeben. In den 1970er Jahren schieden die Nord-Sud-Züge zugunsten der Sprague-Thomson-Regelbauart aus, 1977 kamen dann moderne Züge der Baureihe MF 67 auf die Strecke.[5]