Pérez-Reverte begann als Journalist und arbeitete als Korrespondent in verschiedenen Ländern Afrikas für die Tageszeitung Pueblo und für den staatlichen Fernsehsender TVE (Televisión Española).[1] Seit 1991 schreibt er regelmäßig Kolumnen in der Zeitschrift El Semanal, einer Wochenendbeilage, die in 25 spanischen Tageszeitungen erscheint.
Er ist einer der meistübersetzten spanischen Autoren weltweit. Sein wohl bekanntestes Werk Der Club Dumas wurde 1999 von Roman Polański als Die neun Pforten mit Johnny Depp verfilmt, wobei die Handlung stark vereinfacht wurde. Des Weiteren wurde der 1993 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnete Roman Geheimnis der schwarzen Dame mit Kate Beckinsale unter dem Namen Geheimnisse (engl. Uncovered) verfilmt.
1996 erschien der erste Band der in Spanien außerordentlich populären Alatriste-Reihe, die im Spanien des frühen 17. Jahrhunderts angesiedelt ist. Titelheld dieser „Mantel-und-Degen“-Geschichten ist Diego Alatriste, ein Veteran der spanischen Infanterie, der legendären „tercios“, der sich als Detektiv, bezahlter Killer und Söldner durchschlägt. Seine Abenteuer werden aus der Perspektive seines Burschen, Íñigo Balboa, erzählt. Interessant sind die Romane, da einerseits der Verfall des spanischen Weltreiches zum Ende des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ (Siglo de Oro) reflektiert wird und andererseits fiktive Figuren und reale historische Personen vermischt werden. Zum Beispiel trifft sich Diego Alatriste regelmäßig mit dem Dichter Francisco de Quevedo in einer Taverne Madrids. Im Jahr 2006 wurde die Alatriste-Reihe mit Viggo Mortensen in der Hauptrolle für die Leinwand adaptiert. In seinen Büchern finden sich immer wieder, wie auch bei Balzac, Querverbindungen zu seinen anderen Romanen, in denen er z. B. das Bild, das im Geheimnis der schwarzen Dame eine Hauptrolle spielt, als Poster in Jagd auf Matutin auftauchen lässt.
Arturo Pérez-Reverte war zwei Jahrzehnte lang Reporter für TVE und berichtete von den Kriegsschauplätzen der Welt, u. a. aus Afrika und von den Balkankriegen. Mit seinen Fernsehbeiträgen aus den Krisenzonen prägte er eine Form der TV-Berichterstattung, die mit persönlichem Risiko verbunden war, ihn beim breiten Publikum bekannt machte und zahlreiche Nachahmer fand. Die Erlebnisse seiner Etappe als Kriegsreporter hat er in Territorio Comanche und dem 2006 veröffentlichten Roman Pintor de Batallas einfließen lassen.
2013 erschien sein Roman Dreimal im Leben (El tango de la Guardia Vieja, 2012), den er zwanzig Jahre zuvor zu schreiben begonnen hatte und der „eine ganze Reihe von autobiografischen Details und Mustern“ enthält.[2]
In den Artikeln, die er jeden Sonntag in der Zeitschrift XLSemanal veröffentlicht, übt er scharfe Kritik an Postmoderne, politischer Korrektheit, Gender-Ideologie, Neoliberalismus, Neokonservatismus, kritischer Pädagogik, der Europäischen Union, Massentourismus, inklusiver Sprache und Woke Denken.[5] Er bekräftigt, dass die politische Korrektheit ihren Ursprung im angelsächsischen Puritanismus hat.[6]
Territorio Comanche. Un relato. Ollero & Ramos, Madrid 1996, ISBN 84-7895-025-7 (EA Madrid 1994).
Cabo Trafalgar. Un relato naval. Santillana, Madrid 2005, ISBN 84-204-6717-0.
Romane
Alatriste-Reihe
Die ersten drei Teile der Alatriste-Reihe sind in Deutschland zu einem Band zusammengefasst als „Alatriste“ erschienen.
Die Teile vier und fünf erschienen in dem Band „Das Gold des Königs“.
José Belmonte Serrano: Arturo Pérez-Reverte „La sonrisa del cazador“. La novela y su didáctica. Nausícaä, Murcia 2002, ISBN 84-95450-84-4.
José M. López de Abiada: Territorio Reverte. Ensayos sobre la obra de Arturo Pèrez-Reverte. Editorial Verbum, Madrid 2000, ISBN 84-7962-154-0.
Ángel Otero-Blanco: El envés de la drama. El segundo plano en la literatura de Arturo Pérez-Reverte. Academia del Hispanismo, Madrid 2012, ISBN 978-84-15175-48-3.
Nina Waldkirch: Der Trend zum Mystery-Genre in neuen Romanen und Filmadaptionen. Dan Brown, Arturo Reverte und Wolfgang Hohlbein (Literatur und Medien; 1). Tectum-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9365-8 (zugl. Dissertation, Universität Stuttgart 2007)
Anne L. Walsh: Arturo Pérez-Reverte. Narrative tricks and narrative strategies. Tamesis, Woodbridge 2007, ISBN 978-1-85566-150-9.
Einzelnachweise
↑Ediciones El País: El corresponsal de guerra Pérez-Reverte rompe con Televisión Española. In: El País. 29. April 1994, ISSN1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Dezember 2018]).
↑Ediciones El País: Arturo Pérez-Reverte entra en la Academia. In: El País. 24. Januar 2003, ISSN1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Dezember 2018]).