Die Ars aurifera oder der Titel Artis auriferae […] bzw. Auriferae artis […] ist eine frühe Sammlung alchemistischer Schriften in Latein, zuerst erschienen 1572 in Basel bei Pietro Perna in zwei Bänden. Sie wurde 1593 von Konrad Waldkirch, dem Schwiegersohn von Perna, in Basel nachgedruckt und nochmals 1610 (mit einem dritten Band).
Sie ist Teil einer in Nürnberg (De Alchemia 1541, Johannes Petreius) begonnenen Sammeltätigkeit von Verlegern alchemistischer Texte, die schließlich in das Theatrum Chemicum (ab 1602) mündete. Perna hatte zuvor schon eine Sammlung Verae alchemiae... von Guglielmo Gratorolo in Basel gedruckt (zuerst 1561, in zweiter Auflage 1572). Einige der Schriften in Artis auriferae sind daher schon in früheren Sammlungen veröffentlicht.
Der volle Titel des Buches ist: Artis auriferae quam chemiam vocant („Über die Kunst der Goldherstellung, genannt Chemie“). In ihm wird erstmals der Turba Philosophorum abgedruckt. Eine deutsche Übersetzung des Turba und einer Schrift von Roger Bacon nach dieser Ausgabe erschien 1597 und 1608 in Frankfurt (Herausgeber Paulus Hildenbrandt von Hildenbrandseck). Eine deutsche Ausgabe der ersten beiden Bände erschien 1613 in Basel, nachgedruckt 1750 (Übersetzer war Philip Morgenstern).
Die Ausgabe von 1610 war in der Bibliothek von Isaac Newton. Auch C. G. Jung bezieht sich in seinem Werk „Psychologie und Religion“ auf die Ars aurifera.[1]
(Morienus, bzw. Chalid ibn Yazid und als Herausgeber Robert von Chester): Liber de compositione alchemiae, quem edidit Morienus Romanus, Calid Regi Aegyptiorum: quem Robertus Castrensis de Arabico in Latinum transtulit (das früheste im lateinischen Mittelalter aus dem Arabischen übersetzte Alchemiebuch)
Bernardi Trevinensis responsium ad Thomam de Bononia de mineralibus & elixiris compositione
(Robertus Vallensis, d. i. Robert Duval) Roberti Vallensis Tabulis illustrata
Liber de arte chimia incertis authoris nunquam hactenus in Lucem editus[7]
als Einschub (Arnaldus de Villanova zugeschrieben) Rosarium[10], Novum lumen, Flos florum ad regem Aragonum, epistula super alchemia ad regem Neapolitanum
(Roger Bacon) Rogerius Bacho Anglus de mirabile potestate artis et naturae
↑Aufgehende Morgenröte. Eine mit allegorischen Darstellungen zur Alchemie illustrierte Handschriften des frühen 15. Jahrhunderts, mit zwei Teilen. Hier ist der zweite Teil abgedruckt, der erste wurde 1625 in Harmonia inperscrutabilis (von Johannes Grasshoff bzw. Johannes Rhenanus) abgedruckt und hatte Einfluss auf das Rosarium philosophorum. In einigen Handschriften Thomas von Aquin zugeschrieben. Sie wurde auch von Carl Gustav Jung studiert und von dessen Schülerin Marie-Luise von Franz 1957 herausgegeben. Siehe auch: Joachim Telle, Aurora consurgens, Lexikon des Mittelalters, Band 1, 1980, Sp. 1245–1246
↑Khalid Rachaidibi, Sohn des Zethaibida, als Philosoph des persischen Königs bezeichnet, mit drei weiteren: Veradianus, Rodianus, Kanidis. Von älteren Autoren, die Ferguson (Bibl. Chemica, 1906, Band 1, S. 300, 450) bespricht, als Namensform von Chalid ibn Yazid angesehen (obwohl nach Ferguson in dieser Frage eine ziemliche Konfusion herrschte), da z. B. in einer deutschen Ausgabe der Schriften des Geber in Wien 1751 und in der oben erwähnten Übersetzung von Morgenstern das sonst Khalid ibn Yazid zugeschriebene Liber trium verborum einem Khalid Rachaidibi zugeschrieben ist Ebenso Steinschneider, Die europäischen Übersetzungen aus dem Arabischen bis Mitte des 17. Jahrhunderts, Teil 2, Sitzungsberichte Wiener Akad., 1906, S. 28. Die Entstellungen kommen vielleicht daher, dass er im weiter oben abgedruckten Liber secretorum als Jude bezeichnet wird.
↑Bisweilen Arnaldus von Villanova zugeschrieben bzw. untergeschoben
↑In der deutschen Übersetzung als Ton der Schalmeien
↑nach Ferguson in seinem Exemplar nicht abgedruckt und wahrscheinlich ein Druckfehler, da ein ähnlicher Titel in Band 1 ist