Arno Friedrich spielte 1998 kurz nach dem Abitur am Gostner Hoftheater in Nürnberg unter anderem unter der Regie von Hans Hirschmüller, bevor er das Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen abbrach und 2001–2004 seine Ausbildung an der Schauspielschule Charlottenburg in Berlin absolvierte. Er war Ensemblemitglied der Unterfränkischen Landesbühne Theater Schloss Maßbach, spielte u. a. in München im Import/Export, HochX Theater, dem TamS-Theater, theater VIEL LÄRM UM NICHTS, Teamtheater und dem Prinzregententheater / Akademietheater sowie am Staatstheater Augsburg und Tiroler Landestheater Innsbruck. Zusammenarbeit u. a. mit den Regisseuren Hans Hirschmüller, Eos Schopohl, Malte C. Lachmann, Oliver Zahn, Bernadette Sonnenbichler, Philipp Jescheck, Lorenz Seib. Mehrere Arbeiten im Zwischenbereich von Performance und Schauspiel mit dem Münchner Regisseur Burchard Dabinnus. Arno Friedrich arbeitet außerdem als bildender Künstler, Filmemacher und Regisseur.
Nach einigen Kurzfilm-Stop-Motion-Experimenten im Teenageralter drehte Arno Friedrich seinen ersten Film 1998 mit 19 Jahren frei nach einer Theaterstückvorlage. Seither entstanden zahlreiche Kurzfilme und 2020 dann mit „womöglich weltfremd“ erstmals eine konkrete Verbindung von bildender Kunst und Film in einem eigenwilligen collageartigen Filmformat. Seither experimentiert er mit „theatralen“ Filmformen, der Einbindung von Live-Elementen in den Film und die Filmvorführung sowie der Vermischung von digitalen und analogen Mitteln. Beispielhaft dafür steht der Bau von Abrollvorrichtungen von mehreren Metern bemalter Leinwand um Kamerafahrten zu simulieren oder abgefilmter Live-Animation auf lichtstarken Tageslichtprojektoren. In Zusammenarbeit mit der Münchner Puppenbauerin und -spielerin Tine Hagemann entstanden 2020 experimentelle Animationsfilme in Stop-Motion und Legetechnik für das Pathos Theater München. Nachdem er sich 2019 mit „Victor oder die Kinder an der Macht“ dem Aufbegehren der jungen Generation mit einer surrealistischen Vermischung von Punk und DADA auseinandersetzte, geht Arno Friedrich in seiner aktuellen Theaterinszenierung „Leaving Lamento“ in einer Zeit ohne Theater und Publikum mit dem Ensemble und in Zusammenarbeit mit der Autorin Verena Richter der Frage „warum Theater?“ nach. Hierbei entstand auch der 50-minütige Spielfilm „Klangvolles Seufzen unter Hüten“.
Werkübersicht (Auswahl)
Regie
2021: „Die Marmeladeninsel“ (Musikvideo)
2021: „Klangvolles Seufzen unter Hüten“ (Spielfilm, 50 min)
2021: „Leaving Lamento“ (Stückentwicklung mit Texten von Verena Richter) am theater VIEL LÄRM UM NICHTS, München