Wie auch sein Vater Louis Marsick (1843–1901) und sein Onkel Martin Marsick, erlernte Armand Marsick zuerst das Violinspiel, er war Schüler von Désiré Heynberg (1831–1897). Er studierte am Konservatorium von Lüttich bei Sylvain Dupuis und Jean-Théodore Radoux. 1897 ging er nach Nancy, wo er erster Violinist am Theater und im Orchester des Konservatoriums wurde und Kompositionsunterricht bei Guy Ropartz nahm. Neben seiner Karriere als Violinvirtuose vervollkommnete er seine kompositorische Ausbildung in Paris bei den durch César Franck beeinflussten Komponisten Vincent d’Indy und Gabriel Pierné. Dort wurde er Konzertmeister der Colonne-Konzerte und erster Violinist der Opéra-Comique.
1908 übersiedelte er nach Athen, wo er Kompositionsprofessor und Leiter des Orchesters am Athener Konservatorium wurde. Wegen des Griechisch-Türkischen Kriegs verließ Marsick Griechenland und ging nach Bilbao, wo er bis 1927 lebte. Dort wurde er 1922 der erste Direktor des neu gegründeten Konservatoriums und gründete das Sinfonieorchester. 1927 kehrte er nach Lüttich zurück und wirkte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1942 am königlichen Konservatorium als Professor für Harmonielehre. Er gründete die „Association des concerts populairees liégeois“, die er bis 1939 betreute.[1]
Sein Sohn Paul-Louis Marsick (1916–1969) war Musikwissenschaftler, Cellist und Professor für Harmonielehre am königlichen Konservatorium in Mons.
Werke
3 Violinkonzerte (verschollen)
Pensée Religieuse, 1894
Adagio Pathétique für Violine und Orchester, 1895
A la science, Cantate à deux voix pour filles et garçons, 1896
Sonate für Violine und Klavier, 1900
Stèle Funéraire, 1902
Scènes de montagnes, 1902
La Jane, lyrisches Drama, 1903
Improvisation et Final für Cello und Orchester, 1904
Ismaïl, Oper, 1906
La Source, 1908
Chanson de Cybélia für Mezzosopran und Orchester, 1908