Pedros Keschischjan wurde 1947 in Beirut geboren. 1968 wurde er zum Priester geweiht. 1970 erhielt er den Titel des Vartabed, eines Doktors der Theologie der Armenischen Apostolischen Kirche. Während seines Studiums in New York wurde er 1978 zum Vikar der Diözese Beirut bestellt. 1979 wurde er zum Primas des Libanon gewählt; die Bischofsweihe erfolgte am 22. August 1980 in Antelias. Das Bischofsamt trat er mitten im Libanesischen Bürgerkrieg an. Als Primas setzte er sich deshalb für die Aufrechterhaltung kirchlicher Tätigkeiten, wie kirchlicher Schulen, gesellschaftlicher Organisationen sowie lokaler Gläubigengemeinschaften ein. Außerdem unterstützte er die Einheitsbewegung im Libanon. Bischof von Beirut und Primas des Libanon war er bis 1995, als ihn die Wahlsynode (35 Kleriker und 115 Laienvertreter) unter Vorsitz des KatholikosKarekin I. von Etschmiadsin zum Katholikos von Kilikien wählte. Ordination und Inthronisation erfolgten am 1. Juli 1995 durch Katholikos Karekin I. von Etschmiadsin, Patriarch Torkom Manugian von Jerusalem und Patriarch Karekin II. Kazanjian von Konstantinopel.
1972 wurde Bischof Aram Keschischjan Vorsitzender Sekretär des Katholikats von Kilikien für ökumenische Beziehungen und vertrat das Katholikat in dieser Position auf vielen ökumenischen Treffen. Als Delegierter der Armenischen Apostolischen Kirche nahm er auch an den Vollversammlungen des Ökumenischen Rats der Kirchen in Nairobi 1975, in Vancouver 1983 sowie in Canberra 1991 teil. 1975 wurde er schließlich Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK und seit 1983 gehörte er dem ständigen Komitee dieser Kommission an. Bei der Versammlung in Vancouver wurde er in das Hauptkomitee des ÖRK gewählt und aus der Versammlung in Canberra ging er als Moderator des Haupt- und Ausführungskomitees hervor und war dabei erster Vertreter der Ostkirche und auch die jüngste Person in diesem Amt. 1998 in Harare wurde er wiedergewählt. Darüber hinaus war Aram Keschischjan Mitbegründer des Rats der Ostkirchen 1974 und Mitglied des dazugehörigen Ausführungskomitees. Außerdem ist er Ehrenmitglied der ökumenischen Stiftung der katholischen Kirche Pro Oriente in Wien und vieler anderer ökumenischer Organisationen. Bei seinem Besuch im Vatikan am 26. Januar 1997 unterschrieb er eine gemeinsame ökumenische Deklaration mit Papst Johannes Paul II. An dessen Begräbnisfeierlichkeiten 2005 im Rom nahm er persönlich teil.