Antonie Leißring

Antonie Leißring, auch Leissring, verh. Gräfin von Görtz-Wrisberg (* 1805 oder 1815 in Frankfurt am Main; † 9. März 1862 in Monroe, Wisconsin), war eine deutsche Sängerin (Sopran), sie hat vor allem Soubretten-Rollen in der Oper und in Schauspielstücken übernommen.

Leben

Antonie Leißring war die Tochter des Sängers und Schauspielers Christian August Joachim Leißring (1777–1852).[1] 1834 erhielt sie ein Engagement am Theater von Nürnberg für kleinere Soubrettenrollen, anschließend war sie am Stadttheater von Bremen tätig. Von 1837 bis 1839 war sie Erste Sängerin am Hoftheater von Kassel, hier debütierte sie als Henriette in Aubers Oper Maurer und Schlosser. Von 1839 bis 1841 trat sie am Stadttheater Magdeburg auf, 1841–1842 am Hoftheater von Köthen, 1842–1843 nochmals in Nürnberg und von 1843 bis 1849 in Frankfurt an der Oder. Neben Opernrollen übernahm sie auch Sprechrollen, u. a. Käthchen von Heilbronn von Kleist. 1850 heiratete sie den Grafen Alfred von Görtz-Wrisberg (1814–1868) und musste standesgemäß ihre öffentliche Bühnenkarriere beenden.[2] Nach der gescheiterten Revolution 1848/49 floh ihr Mann, Offizier und demokratischer Politiker, zunächst in die Schweiz und dann zusammen mit ihr nach Nordamerika. Ihr Mann gehörte dem Vorstand des New Yorker Schillerfest-Vereins an.[3]

Literatur

  • O.G. Flüggen: Biographisches Bühnen-Lexikon der Deutschen Theater. München 1892, S. 194. (Digitalisat)
  • Joseph Kürschner: Leißring, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 225.
  • Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Bd. 4, 4., erw. u. akt. Aufl., München 2003, S. 2676.
  • Art. „Leißring, Antonie (1815–1862), Sopranistin“. In: Bayerisches Musiker-Lexikon Online, hrsg. von Josef Focht, http://bmlo.de/l1070 (Version vom 27. Juli 2010), zuletzt abgerufen am 7. März 2024.

Einzelnachweise

  1. Ihre Mutter war vermutlich Antonie Leissring, geb. Gräfin Matuschka.
  2. Kurzbiografie nach Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Bd. 4, 4., erw. u. akt. Aufl. München 2003, S. 2676 f. (Die Angaben zum Ehemann sind bei Kutsch/Riemens fehlerhaft.) Vgl. auch die Todesmeldung in Blätter für Musik, Theater und Kunst vom 25. Juli 1862, S. 239 (Digitalisat).
  3. Vgl. Thorsten Logge: Zur medialen Konstruktion des Nationalen. Die Schillerfeiern 1859 in Europa und Nordamerika. Göttingen 2014, S. 264.

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