Er begann seine schulische Ausbildung im Eton College und am King’s College in Cambridge. Sein Tutor in Cambridge war Francis Hare (1671–1740). Hiernach, ab 24. November 1694, studierte er Recht an der Honorable Society of Middle Temple in London.[1]
Er heiratete im Jahre 1698 Martha Child (1676–1703), die Tochter von Sir Francis Child (1642–1713),[1] einem Lord Mayor of London. Das Paar hatte drei Kinder.
Ab dem Jahre 1715 lebte er in Great Baddow (Essex), wo er Vize-Leutnant zu Essex, deputy-lieutenant for Essex war.[1][2]
Spirituell bekannte sich Collins zum Deismus, also zu jener Form des Monotheismus, die zwar von der Existenz Gottes ausging, die einen göttlichen Auftrag an Propheten, die Menschheit zu missionieren, jedoch abstritt. Für ihn war Unwissenheit der Boden des Atheismus und freies Denken seine Heilung. Damit trat Collins, der seine Werke zunächst anonym veröffentlichte, in einen heftigen Widerspruch zur öffentlichen Meinung seiner Zeit. Vor allem von klerikaler Seite wurde gegen seine Ansichten polemisiert. Zu seinen geistigen Gegnern zählten unter anderen William Whiston, Bischof Benjamin Hoadly (1676–1761), Samuel Clarke, Thomas Sherlock (1678–1761) und Richard Bentley.
Mehrfach musste Collins vor dem Druck seiner Widersacher nach Holland flüchten. Unbeirrt von der teils schroffen Kritik an seiner Haltung, blieb Collins jedoch seinen Grundsätzen treu und forderte die Befreiung des Denkens von allen Dogmen. Er propagierte Bildung als Recht aller gesellschaftlichen Schichten, da er in der Unbildung die Quelle gesellschaftlicher Unordnung sah.
Durch die mehr oder weniger Werk getreuen Übersetzungen von Paul Henri Thiry d’Holbach in der Zeit zwischen 1752 und 1760 fanden seine Texte und auch die Schriften anderer englischer Deisten im französischen Sprachraum Widerhall.[3]
Werke
Essay concerning the Use of Reason in Propositions the Evidence whereof depends on Human Testimony (1707).
↑Mladen Kozul: D’Holbach et les déistes anglais: la construction des ‘lumières radicales’ à la fin des années 1760. In: Stefanie Stockhorst (Hrsg.): Cultural Transfer through Translation. The Circulation of Enlightened Thought in Europe by Means of Translation. Rodopi 2010, ISBN 90-420-2950-1, S. 274–297.