Der Ansitz war Sitz der Herren von Niederhaus, eines ursprünglich vermutlich aus dem Sarntal stammenden, seit 1203/04 bezeugten Ministerialengeschlechts aus dem politischen Umfeld der Edelfreien von Wangen.[1] Diesen verlieh im Jahr 1337 Herzog Heinrich von Kärnten das haus gelegen in des selben Niderhausers gazzen ze Poczen gehaizzen auf dem Raine als landesfürstliches Lehen.[2] 1419 fungierte Hans Niederhauser, gemeinsam mit Michael Rittner, als Vorstand des Bozner Heiliggeistspitals.[3]
Das ab dem 14. Jahrhundert als Niederhaus bezeichnete Herrenhaus ist 1463 als ze Niederhaus urkundlich genannt.[4] 1470 wurde es von Herzog Sigmund von Österreich-Tirol an Christof Hasler d. J. und dessen Bruder Hans verliehen.[5]
In jüngerer Zeit befand sich das Haus im Besitz der Familie von Larcher.[6]
Der Ansitz musste 1898 dem Neubau des Grand Hotels Bristol weichen, in dem sich zwischen 1939 und 1943 die Amtliche deutsche Ein- und Rückwanderungsstelle (ADERSt) befand, die mit der Abwicklung der Umsiedlung der Optanten aus Südtirol befasst war. Das Hotelgebäude wurde 1961 seinerseits zur Errichtung eines Geschäfts- und Wohnhauses abgerissen.
Einzelnachweise
↑Martin Bitschnau: Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300: Grundlagen zu ihrer Erforschung (= Sitzungsberichte der Phil.-hist. Klasse. Band403). Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, S.388–389, Nr. 446.
↑Otto Stolz: Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden. Band 3, Teil 2. München-Berlin 1932, S. 36, Nr. 17.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.59, Nr. 956.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.130–131, Nr. 1091.
↑Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500. Innsbruck 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 262.
↑Joseph Sebastian Kögl: Genealogisch-heraldisches Adelslexikon von Tirol und Vorarlberg. Hrsg. von Olaf Stanger (= Schlern-Schriften. Band 364). Wagner, Innsbruck 2015, ISBN 978-3-7030-0821-4, S. 481.