Anastasios war vor seiner Krönung am 4. Juni 713 ein hoher kaiserlicher Beamter. Sein eigentlicher Name, den er seinem Kaisernamen hinzufügte, war Artemios. Er konnte, wie auch sein Nachfolger Theodosios III., das Reich zwar stabilisieren, war aber nicht Herr seiner Entscheidungen, sondern regierte mit Unterstützung verschiedener Teile des Heeres.
Im Mai 715 rief das Heer Theodosios III. zum neuen Kaiser aus. Anastasios floh nach Nikaia, verzichtete aber erst einige Zeit später (Ende 715 oder Anfang 716) auf den Thron und zog sich in ein Kloster in Thessalien zurück.[1] 719[2] kehrte er ins öffentliche Leben zurück und versuchte, den inzwischen amtierenden Kaiser Leo III. zu stürzen. Er wurde aber von den ihn unterstützenden Bulgaren an Leo ausgeliefert, der ihn hinrichten ließ.
Literatur
Jan Louis van Dieten: Anastasios II. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 65.
Paul Speck: Kaiser Leon III., die Geschichtswerke des Nikephoros und des Theophanes und der Liber Pontificalis. Eine quellenkritische Untersuchung. 2 Bände (= Poikila byzantina. Bände 19–20). Habelt, Bonn 2002–2003, ISBN 3-7749-2569-0, ISBN 3-7749-3160-7.
Graham Sumner: Philippicus, Anastasius II and Theodosius III. In: Greek, Roman, and Byzantine Studies. Band 17, 1976, ISSN0017-3916, S. 287–294.
↑Speck, Kaiser Leon III., S. 57 ff., datiert die Ausrufung Theodosios′ auf die 2. Augusthälfte 715 und den Beginn dessen Alleinherrschaft auf März 716.
↑Speck, Kaiser Leon III., S. 415 ff., datiert die Revolte des Anastasios bereits auf den Frühsommer 717.