Aného oder Anecho, vormals Klein-Popo[1][2] und Kleinpopo[3] (französischPetit Popo[4][5] oder Popovi[3]), ist mit etwa 28.000[6] Einwohnern die achtgrößte Stadt Togos. Sie befindet sich im Südosten des Landes, unmittelbar an der Grenze des Nachbarstaates Benin an einer großen Lagune zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Togosee in der Region Maritime. Die Hauptstadt Lomé ist etwa 45 Kilometer entfernt.
Ursprünglich war der Ort, an dem es einen portugiesischen Sklavenmarkt gab, unter dem Namen Popovi bekannt.[3] Zu Beginn der deutschen Kolonialherrschaft im Jahr 1884 wurde Anecho kurzzeitig von den Franzosen besetzt. Im Tausch gegen Kapitaï und Koba, das spätere Conakry in Guinea, wurde die Stadt im Grenzvertrag vom 24. Dezember 1885 Deutschland zugeschlagen.[7] Von 1885 bis 1897 war Sebe, ein kleiner, an der Nordseite der Lagune gelegener Ort bei Anecho, Sitz der Zentralverwaltung der deutschen Kolonie Togo,[8] aus dessen größerer, östlicher Hälfte später der Staat Togo entstand. Nachdem Sebe 1897 den Hauptstadtstatus an Lomé hatte abgeben müssen, erlebte Aného einen allmählichen Niedergang, der durch Erosionserscheinungen an den Küsten verstärkt wurde.
Um 1900 hatte Klein-Popo etwa 5000 Einwohner, wovon 24 aus Deutschland und drei weitere aus anderen Ländern Europa eingereist waren. Es gab einige stattliche zweistöckige Häuser und zahlreichen Hütten sowie Zollamt, Krankenhaus, wesleyanische Mission mit Schule und Kirche, katholische Mission mit Schule, Handelskammer, Post- und Telegraphenstation, sieben Faktoreien mit 15 offenen Verkaufsstellen, drei eingeborene Händler mit sechs Läden und großen Pflanzungen von Kaffeebäumen und Kokospalmen in der Umgebung. In der offenen Reede fanden Seeschiffe 1 km vom Strand guten Ankergrund, doch herrschte vor der Küste stets heftige Brandung. Die Dampfer der Woermannlinie verkehren zu dieser Zeit hier dreimal monatlich.[9]
Zum 1. Januar 1905 erfolgte die Umbenennung zum heutigen Ortsnamen.[3] Im selben Jahr erhielt der Ort durch die Bahnstrecke Lomé–Aného einen Bahnanschluss.
Im Stadtteil Adido gibt es einen alten deutschenFriedhof mit sehr gut erhaltenen Gräbern, deren Inschriften gut zu lesen sind und so ein Stück Kolonialgeschichte erzählen.
Ebenfalls sehenswert ist ein kleines Museum, das mit Bildern und Gegenständen aus der deutschen Kolonialzeit bestückt ist.
↑„Sich selbst und anderen Freude schenken ...“ (PDF) Weihnachtsaktion des Amtes für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg auf dem „Markt der Partnerstädte“ 2018. Stadt Nürnberg, Amt für Internationale Beziehungen, abgerufen am 23. Januar 2019.
↑Initiative Partnerstadt Aného. Action Développement Togo, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2019; abgerufen am 23. Januar 2019.