Amélie Bosquet wurde als uneheliches Kind geboren und begann ihre Schulausbildung im Institut Mlle. Chevalier in Rouen. Sie beschrieb diese Zeit später in dem Artikel Une écolière sous la Restauration. Fragments de mémoires inédits in der La Revue politique et littéraire (Revue bleue)[1].[2]
Sie begann als Schriftstellerin um 1834 in der Revue de Rouen mit einer Reihe von Legenden über Bonsecours und die Umgebung von Rouen. Dies war eine Vorgeschichte zu dem bedeutenden, mehrfach neu aufgelegten Werk, das 1845 bei Techener und Le Brument[3] erschien: La Normandie romanesque et merveilleuse ; traditions, légendes et superstitions populaires de cette province (Die romantische und wunderbare Normandie; Traditionen, Legenden und volkstümlicher Aberglaube dieser Provinz). In diesem Werk sammelte und kommentierte sie die Traditionen, Legenden und den Aberglauben des normannischen Landes. Später leitete sie unter der Mitarbeit von Raymond Bordeaux die große monumentale Publikation La Normandie illustrée. Monuments sites et costumes, mit den Lithographien von Pierre Henri Charpentier[4].
1846 begann sie ihre belletristische Arbeit mit dem Roman Rosamonde. Von ihren Werken (siehe Werksliste) sind insbesondere Une femme bien élevée und Jacqueline de Vardon zu erwähnen. Das Letztere wurde in Le Temps veröffentlicht[5] und von Gustave Flaubert wohlwollend erwähnt.[6][7]
Sie lernte Gustave Flaubert in der Stadtbibliothek von Rouen kennen. Ihre Beziehung endete jedoch, als Flaubert sich 1869 in L’Éducation sentimentale über die feministische Anschauung lustig machte.[8]
1892 schenkte sie auf Vermittlung des Kunstkritikers Alfred Darcel[9] der Bibliothek von Rouen eine Sammlung von Autographen von George Sand, Charles-Augustin Sainte-Beuve, Jules Champfleury, Émile Deschanel, Maxime Du Camp, Alfred-Auguste Cuvillier-Fleury, Joseph Méry und des Sammlers Sauvageot. Dabei befindet sich auch eine Reihe von Briefen von Gustave Flaubert, der die Romanautorin George Sand vorgestellt hatte. Zusammen mit diesen Autographen, die von Zeichnungen begleitet wurden, schenkte Amélie Bosquet dem Museum von Rouen ihr Porträt, das von dem Künstler Jean-Baptiste Parelle[10] aus Rouen gemalt wurde.
Als überzeugte Feministin war sie Mitarbeiterin der Zeitung Le Droit des femmes. Sie war Mitglied des zentralen Führungsausschusses der Association pour le droit des femmes.[11] Amélie Bosquet zog sich 1892 in das Altersheim Galignani in Neuilly zurück, wo sie im März 1904 im Alter von achtundachtzig Jahren starb. Sie war Trägerin des Ordre des Palmes Académiques (Offizier).[A 1]
Werke
La Normandie romanesque et merveilleuse ; traditions, légendes et superstitions populaires de cette province. Techener und Le Brument, 1845 (google.de).
Amélie Bosquet, Raymond Bordeaux, Antoine Charma, Léon de La Sicotière, Julien Travers, Édouard Le Héricher: La Normandie illustrée monuments, sites et costumes ... Charpentier père, fils et Cie, 1852 (google.de).