Amt Freudenberg im Kreis Siegen
Amtsgliederung
Das Amt Freudenberg war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen . Das Amt verwaltete bis zum 31. Dezember 1968 ein Gebiet mit zuletzt 20 eigenständigen Gemeinden .
Geschichte
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des späteren Amtes Freudenberg zum Fürstentum Siegen .[ 1] In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Berg (1806–1813). Als die Verwaltung in dieser Region nach französischem Vorbild neu geregelt wurde, wurde auch die „Mairie Freudenberg“ im Kanton Siegen des Département Sieg eingerichtet.[ 2]
Nach dem Wiener Kongress kam die nunmehr in Bürgermeisterei umbenannte Mairie 1815 zu Preußen und gehörte seit 1817 zum Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen.[ 3]
Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Freudenberg das Amt Freudenberg gebildet.[ 4]
Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Freudenberg eine Fläche von 69 km², auf der 6287 Einwohner lebten.[ 5]
Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen schieden die Gemeinden Langenholdinghausen und Oberschelden am 1. Juli 1966 aus dem Amt Freudenberg aus. Langenholdinghausen kam zur neuen Stadt Hüttental und Oberschelden zur neuen Stadt Eiserfeld .
Am 31. Dezember 1968 wurde das Amt Freudenberg durch das Zweite Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen aufgelöst:[ 6]
Gemeinden
Alchen
Bottenberg
Bühl
Büschergrund
Dirlenbach
Freudenberg
Heisberg
Hohenhain
Langenholdinghausen (am 1. Juli 1966 zu Hüttental )
Lindenberg
Mausbach
Meiswinkel
Mittelhees
Niederheuslingen
Niederholzklau
Niederndorf
Oberfischbach
Oberhees
Oberheuslingen
Oberholzklau
Oberschelden (am 1. Juli 1966 zu Eiserfeld )
Plittershagen
Wappen
Wappen des ehemaligen Amtes Freudenberg, Kreis Siegen
Blasonierung : „Von Gold (Gelb) und Blau erhöht geteilt; im oberen Feld hervorbrechend ein goldener (gelber) rotbewehrter und gezungter, von sieben Schindeln begleiteter Löwe, im unteren ein blaues, von einem Giebel und zwei Zinnentürmen überragtes Stadttor.“[ 7]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 17. August 1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen genehmigt. Der nassauische Löwe umgeben von Schindeln sowie die Farben Blau und Gold entstammen dem Wappen des Hauses Nassau , frühere Landesherren über das Amtsgebiet. Das Stadttor ist dem Wappen der Stadt Freudenberg entnommen; es basiert auf einem Siegel aus dem Jahre 1473.
Einwohnerzahlen
Die Einwohnerzahlen des Amtes Freudenberg:[ 8]
Gemeinde
1818
1885[ 9]
1895[ 10]
1905
1939
1950
1967
Alchen
0 175
0 392
0 380
0 427
0 617
0 767
0 981
Bottenberg
00 66
00 97
0 115
0 135
0 118
0 168
0 202
Bühl
00 69
0 129
0 127
0 146
0 160
0 200
0 209
Büschergrund
0 262
0 718
0 827
0 983
1.232
1.508
1.843
Dirlenbach
00 73
0 104
0 137
0 108
0 135
0 246
0 360
Freudenberg
0 618
1.595
1.761
2.137
2.481
3.694
4.574
Heisberg
00 55
00 55
00 63
00 79
00 94
0 138
0 142
Hohenhain
00 27
00 97
0 114
0 177
0 118
0 150
0 273
Langenholdinghausen
0 206
0 221
0 289
0 305
0 423
0 564
-
Lindenberg
00 87
0 148
0 175
0 210
0 301
0 418
0 618
Mausbach
00 53
0 144
0 179
0 211
0 165
0 193
0 182
Meiswinkel
0 121
0 153
0 175
0 176
0 257
0 310
0 334
Mittelhees
00 53
00 58
00 49
00 55
00 58
00 73
00 47
Niederheuslingen
00 59
00 73
00 81
0 112
0 116
0 159
0 181
Niederholzklau
00 54
00 54
00 49
00 40
00 60
00 88
00 91
Niederndorf
0 286
0 636
0 694
0 836
1.048
1.249
1.578
Oberfischbach
0 181
0 375
0 424
0 449
0 536
0 688
0 898
Oberhees
00 53
00 79
00 72
00 61
00 54
00 86
00 53
Oberheuslingen
0 120
0 233
0 258
0 263
0 293
0 347
0 501
Oberholzklau
00 92
0 126
0 130
0 149
0 196
0 316
0 410
Oberschelden
0 205
0 547
0 615
0 712
0 726
0 940
-
Plittershagen
0 162
0 254
0 278
0 321
0 348
0 438
0 410
Gesamt
3.077
6.288
6.992
8.092
9.536
11.236
13.887
Einzelnachweise
↑ Johannes von Arnoldi: Geschichte der Oranien-Nassauischen Länder und ihrer Regenten. Band 1, Neue Gelehrtenbuchhandlung zu Dillenburg, 1799, S. 49. (Google Books)
↑ Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353 , abgerufen am 11. November 2014 .
↑ Zusammensetzung der Bürgermeisterei Freudenberg, Stand 1838
↑ Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 315 , abgerufen am 7. Juli 2022 .
↑ T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen. Bonn 1887.
↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen . Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528 .
↑ Wappen des Amtes Freudenberg
↑ Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen. Siegen 1968.
↑ Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
↑ Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.
Weblinks