Im Kirchspiel Bergen, einem alten Zentralort der Lüneburger Heide, entstand im 15. Jahrhundert ein eigenes Gerichtswesen mit Gografen. Im 16. Jahrhundert sind erstmals Amtsvögte nachgewiesen, die bis 1772 der Aufsicht des Celler Großvogts unterstanden.
Ab 1795 wurden die Amtsvogteien Bergen und Hermannsburg gemeinsam von Bergen aus verwaltet, zunächst provisorisch, ab 1802 definitiv. Im Zuge der Verwaltungsreform von 1852 wurden die Amtsvogteien Bergen und Hermannsburg zum Amt Bergen vereinigt. Hinzu kamen die Dörfer Poitzen und Schmarbeck sowie die Bauerschaft Ohöfe des Amts Ebstorf. Zugleich wurde die bisher zu Bergen gehörige Vogtei Wietzendorf mit den Dörfern Marbostel, Meinholz, Reddingen, Suroide und Wietzendorf abgetrennt. Ab 1867 bildete das Amt mit den Ämtern Ahlden, Fallingbostel und Soltau den Steuerkreis Fallingbostel. 1885 wurde es aufgehoben und in den Kreis Celle eingegliedert.
Umfang
Bei seiner Aufhebung (1885) umfasste das Amt folgende Gemeinden:
1815–1821: Friedrich Wilhelm Ernst August von Meding, Drost
1822–1836: Carl Ernst von Drechsel, Drost
1837–1852: Ernst Friedrich Neuhaus, Amtmann
1853–1862: Carl August Kirchhoff, Amtmann
1862: August Friedrich Heinrich von Bothmer, Amtmann (auftragsweise)
1863–1868: Melchior Christoph Ludolph von der Decken, Amtmann
1868–1884: Bruno von Hohnhorst, Amtmann
Literatur
Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 198–201.
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