Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 15 war ein altpreußisches Regiment zu Fuß, das 1688 als Regiment zu Fuß Wylich aus hugenottischenFlüchtlingen gebildet wurde. Ursprünglich in Wesel stationiert, wurde es als Kronprinzenregiment nach Ruppin verlegt. Als König machte es Friedrich II. zum Regiment Garde mit dem I. Bataillon Garde am Standort Potsdam.
1688 wurde das Regiment nach dem Edikt von Fontainebleau aus französischen Glaubensflüchtlingen zusammengestellt. 1732 erhielt der junge Kronprinz Friedrich das Regiment von seinem Vater zugesprochen. 1733 wurde es nach Ruppin und Nauen verlegt. Am 1. Juni 1740 ernannte der neue König das Regiment zum Regiment Garde, welches das bisherige Königsregiment ablöste. Neue Garnison wurde Potsdam. Das Regiment hatte anders als andere Verbände drei Bataillone. Das I. Bataillon wurde „I. Bataillon Leibgarde“ genannt.
Persönlichkeiten
Neben Friedrich II. war der prominenteste Angehörige der Dramatiker Heinrich von Kleist. Er trat 1792 in das III. Bataillon ein. Mit dem Regiment nahm er am Rheinfeldzug gegen Frankreich sowie an der Belagerung der ersten bürgerlichen Republik auf deutschem Boden in Mainz teil. 1795 wurde er zum Fähnrich und 1797 zum Leutnant befördert. Wiederholt äußerte er wachsende Zweifel am Soldatendasein und verließ das Regiment im April 1799.
Ernst von Rüchel, bisher Chef des Regiments. Nr. 30, erhielt 1805 das Regiment Nr. 2.
13. Januar 1798
Verbleib und Nachfolge
Das Regiment wurde als Regiment zu Fuß von Hirschfeld No. 15 am 28. Oktober 1806 durch die Kapitulation bei Prenzlau aufgelöst.
Uniform, Ausrüstung
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts bestand die Regimentsuniform aus einer blauen Uniformjacke mit roten Ärmelaufschlägen. Das I. Bataillon Leibgarde trug opulente silberne Schleifen auf der Brust. Die Mütze der Flügelgrenadiere war rot und hatte einen Silbermessingbeschlag mit weiß-rotem Pompon. Die Regimentsfahne war silber-weiß gestreift. Das II. und III. Bataillon hatte weniger schmuckvolle Uniformen, mit roten Rabatten und kleineren silbernen Schleifen. Alle Mannschaftsdienstgrade wurden Grenadiere genannt, obwohl nur die Flügelgrenadiere und das gesamte III. Bataillon Grenadiermützen trugen. Diese wiederum waren gelb.
Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9. Band I: Infanterie I; Band II: Infanterie II. S. 109ff.
Carl von Reinhard: Geschichte des Königlich Preußischen Ersten Garde-Regiments zu Fuß zurückgeführt auf die historische Abstammung des Regiments vom 1. Bataillon Leibgarde, vom Regiment Garde und dem Grenadier-Garde-Bataillon 1740–1857, Potsdam 1858, (books.google.de).
Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preussischen Armee 1796, S. 35 ff. (books.google.de).