Das Gebäude wurde von 1927 bis zum Zweiten Weltkrieg als Messehaus verwendet. Nach seiner schweren Beschädigung im Jahr 1943 während der Luftangriffe auf Leipzig und dem Wiederaufbau in der Nachkriegszeit wurde es als Kombinatssitz verwendet. Die Leipziger Stadtbibliothek eröffnete 1991 im Alten Grassimuseum ihre Hauptbibliothek, nachdem das ihr 1946 zugewiesene Gebäude Barthels Hof am Markt 8 seit 1984 zur Rekonstruktion geschlossen war.[2]
Von Januar 2010 bis Oktober 2012 wurde es saniert und umgebaut.[3]
Die Fassade des ehemaligen Völkerkundemuseums zeigt bereits von außen das Programm des Museums auf: Einer ‚zivilisierten‘ europäischen Kultur unter den Säulen der linken wurde die ‚Exotik‘ und Andersartigkeit außereuropäischer Kulturen auf der rechten Seite gegenüberstellt.
Zahlreiche selten geraubte, konfiszierte oder entwendete Objekte, darunter menschliche Gebeine, werden bis heute in Leipzig aufbewahrt. Obwohl heute postkoloniale Nationalstaaten in Afrika und Asien diese menschlichen Relikte sowie ihr kulturelles Erbe seit Jahrzehnten zurück fordern, wurden bis heute nur vereinzelt menschliche Überreste und Gegenstände zurückgegeben. Eine umfassende Restitution und Repatriierung steht weiter aus.[4] Es gibt seit 2021 Bemühungen dies nachzuholen.[5]
Literatur
Hans-Christian Mannschatz: Die Leipziger Stadtbibliothek. Sax-Verlag, Beucha 2000, ISBN 3-934544-14-2.