Ein Allomon (griechischἄλλοςállos, deutsch ‚anderer‘, altgriechischὁρμᾶνhormān, deutsch ‚antreiben‘) ist im weiteren Sinne jede Substanz, die Information zwischen Individuen verschiedener biologischer Arten vermittelt. Meist wird der Begriff im engeren Sinn für eine Semiochemikalie, also einen Botenstoff zwischen verschiedenen Arten verwendet, der nur für den Sender von Vorteil ist.[1]
Die Limabohne (Phaseolus lunatus) produziert bei Befall der BohnenspinnmilbeTetranychus urticae, das Allomon Linalool, welches eine Raubmilbe (Phytoseiulus persimilis), d. h. einen natürlichen Feind des Pflanzenschädlings,[5] anlockt. Dieser vertilgt den Fraßfeind der Limabohne und befreit somit die Pflanze von ihrem Schädling.
Sexualmimikry
Die Ragwurzen nutzen die Abgabe von insektoiden Sexuallockstoffen, um die Männchen bestimmter Insektenarten zur Pseudokopulation anzuregen, um so selbst bestäubt zu werden. Diese Nutzung von Pheromonen wird als Sexualmimikry bezeichnet. Die Blüten der Ragwurzen weisen eine Ähnlichkeit mit Insekten auf, was sich in Bezeichnungen wie Bienen-Ragwurz und Fliegen-Ragwurz widerspiegelt. Die Funktion dieser Form war lange Zeit unbekannt. Schon Charles Darwin beschrieb, dass Bienen die Blüten dieser Orchideenart angegriffen und wie einen Teufel behandelt hätten, der bekämpft werden müsse.[6]
Im Jahr 1916 beobachtete M. Poyanne, dass die Männchen der DolchwespenartDasyscolia ciliata auf den Blüten der Spiegel-Ragwurz Paarungsversuche durchführten. Er schloss daraus, dass die Männchen die Blüten für ihre Weibchen hielten.[7]
Bolaspinnen imitieren die Sexuallockstoffe von Eulenfaltern, um männliche Falter anzulocken und zu fangen.[8] Durch die Optimierung der emittierten Mengenanteile gelingt es den Spinnen je nach Tageszeit, Männchen verschiedener Arten anzulocken.[9]
Einzelnachweise
↑Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8274-0167-4, S. 14.
↑Hannes F. Paulus: Wie Insekten-Männchen von Orchideenblüten getäuscht werden – Bestäubungstricks und Evolution in der mediterranen Ragwurzgattung Ophrys. In: Denisia. Band20, 2007, S.255–294 (zobodat.at [PDF; 4,8MB; abgerufen am 6. September 2013]).
↑H. Correvon, M. Pouyanne: A curious case of mimicry in Ophrys. In: J. Soc. Nat. Horticult France. 4, 1916, S. 29–47.
↑M. K. Stowe, J. H. Tumlinson, R. R. Heath: Chemical Mimicry: Bolas Spiders Emit Components of Moth Prey Species Sex Pheromones. In: Science. 236, 1987, S. 964–967, doi:10.1126/science.236.4804.964.
↑K. F. Haynes, C. Gemeno, K. V. Yeargan, J. G. Millar, K. M. Johnson: Aggressive chemical mimicry of moth pheromones by a bolas spider: how does this specialist predator attract more than one species of prey? In: Chemoecology. 12, 2002, S. 99–105, doi:10.1007/s00049-002-8332-2.
Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!