Im Januar 1968 nahm die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ihre Tätigkeit auf. Von Beginn an waren die Förderung wissenschaftlicher Einrichtungen, Forschungsvorhaben und Publikationen sowie die Aus- und Weiterbildung wichtige Arbeitsfelder. Um vielversprechende Forscher in einer frühen Phase ihrer Laufbahn zu unterstützen, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen, richtete die Stiftung Mitte der 1980er-Jahre den Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer ein.[3]
Im Herbst 1986 wurde der Förderpreis erstmals vergeben.[4] Er war zunächst mit 870.000 Mark dotiert, die 1999 auf eine Million Mark aufgestockt wurden. Seit 2005 war der Preis mit einer Million Euro dotiert. Damit handelte es sich um die höchste Dotierung einer von einer privaten Stiftung an Wissenschaftler vergebenen Auszeichnung. Ab 2025 ist der Preis mit 1,1 Mio. Euro dotiert.[2]
2020 wurde die Vergabe aufgrund der globalen Corona-Pandemie ausgesetzt.[5]
Organisation
Kriterien
Der Alfried-Krupp-Förderpreis wird an Universitätsprofessoren der Natur- und Ingenieurwissenschaften einschließlich der Medizin und Psychologie vergeben. Kandidaten sollten nicht älter als 38 Jahre sein und müssen ihre Befähigung zu Forschung und Lehre durch die befristete oder unbefristete Erstberufung auf eine W2- oder W3-Professur an einer Universität in der Bundesrepublik Deutschland nachweisen. Juniorprofessuren und Professuren an Fachhochschulen und anderen Einrichtungen sind nicht berechtigt.
Vorschlag
Es ist nicht möglich, sich um den Alfried-Krupp-Förderpreis zu bewerben. Vorschlagsberechtigt sind Einzelpersonen, Universitäten und andere Forschungsinstitutionen. Entscheidend ist die fachliche Qualifikation der vorschlagenden Person. Grundsätzlich soll nur jeweils eine Person pro Universität empfohlen werden, damit sich Einrichtungen auf einen Kandidaten verständigen.
Vergabe
Der Wissenschaftliche Beirat schlägt dem Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in einer Auswahlsitzung die Preisträger vor. Von 1986 bis 2023 wurde die Auszeichnung 39-mal an insgesamt 44 Einzelpersonen vergeben, darunter 15 Frauen und 29 Männer.
Förderung
Der Alfried-Krupp-Förderpreis ist mit einer Million Euro dotiert, die über einen Zeitraum von fünf Jahren gewährt werden. Das Preisgeld ist an die Person des Preisträgers gebunden und kann unkompliziert verwendet werden, beispielsweise für Personal sowie einmalige und fortlaufende Sach-, Verbrauchs- und Reiseaufwendungen. Die Finanzierung von Verwaltungsdienststellen ist ausgeschlossen.
Preisträger
1986: Gerhard Erker, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Website der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Einzelnachweise
↑Andreas Wildhagen: Das typische Germania-Gen: Das Erbe von Krupp ist eine Mischung aus Wohltat und Macht. In: Wirtschaftswoche. 13. Februar 2012, S.47.
↑Yvonne Scheller: Lust auf Wissenschaft. Frühzeitige Förderung erleichtert den Einstieg. Doch auch später brauchen hochkarätige Naturwissenschaftler Unterstützung. Stiftungen helfen dabei. In: Welt. 23. Juli 2005, S.12.
↑Förderpreis der Krupp-Stiftung. In: Handelsblatt. 20. Februar 1987, S.2.
↑Olaf Przybilla: Das Leuchten der Transistoren: Jana Zaumseil hat für ihre Forschung über Nanoelektronik an der Uni Erlangen schon einen Millionenpreis erhalten. In: Süddeutsche Zeitung. 27. Dezember 2010, S.19.