Bertholets Lehrer Bernhard Duhm prägte sein Schaffen stark. Alfred Bertholet publizierte in seinen Fachgebieten «Altes Testament» und «Religionsgeschichte» streng wissenschaftliche sowie auch popularisierende Werke. Mit der 1919 veröffentlichten «Kulturgeschichte Israels» hat er die alttestamentliche Forschung aus einem anderen Blickwinkel aufgearbeitet und diese wurde von der einseitigen Prägung durch die Archäologie befreit. Weiter wirkte Bertholet an mehreren Sammelwerken mit, die zu seiner Zeit viel Aufsehen erregten.
Er war Herausgeber des Religionsgeschichtlichen Lesebuchs, Mitherausgeber der zweiten Auflage der Lexikonreihe Religion in Geschichte und Gegenwart und Herausgeber der vierten Auflage von Pierre Daniel Chantepie de la SaussayesLehrbuch der Religionsgeschichte (1925). Als in den 1930er-Jahren der Plan entstand, in Kröners Taschenausgabe ein Wörterbuch der Religionen zu veröffentlichen, übernahm Bertholet diese Aufgabe. Das Manuskript lag im Herbst 1941 vor, ging aber 1944 durch Kriegseinwirkungen verloren. Bertholet rekonstruierte es nach seinen Notizen, erlebte aber nicht mehr die Veröffentlichung des Werks im Jahr 1952.[2]
↑Alfred Bertholet: Wörterbuch der Religionen, 3. Auflage, neubearbeitet, ergänzt und herausgegeben von Kurt Goldammer, Kröner Verlag, Stuttgart 1976, Vorwort zur ersten und zweiten Auflage.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 38.