Alexandra, die Tochter des französischstämmigen Odessaer Hafenkommandanten Ossip Iwanowitsch Rosset[1] und seiner Gattin Nadeschda Iwanowna Rosset, geborene Lorer,[2] verlor den Vater als Fünfjährige während einer Pestepidemie. Die Mutter wiederverheiratete sich bald mit dem General der Artillerie Iwan Arnoldi.[3]
Alexandra besuchte das Sankt Petersburger Katharinen-Institut.[4] Gegen Ende ihrer dortigen Ausbildung verlor das Mädchen auch noch die Mutter, hatte aber Glück im Unglück. Alexandra wurde Hofdame Sophie Dorothee von Württembergs, der Witwe Paul I. Nach deren Tode 1828 wurde Alexandra Hofdame der Kaiserin von Russland. Das attraktive Fräulein profilierte sich mit Geist und scharfer Zunge zu einer der bemerkenswertesten Damen im Umkreis der Kaiserin. Dabei stand sie nicht nur mit Nikolaus I. und dessen Bruder Michael Pawlowitsch auf gutem Fuße, sondern sah sich außerhalb des Hofes in Petersburg um; hielt über den Literarischen Salon ihrer Freundin Sofja Nikolajewna Karamsina[5][A 1] Kontakt zu Puschkin und später zu Lermontow. Über einen ihrer ehemaligen Lehrer aus oben erwähntem Katharinen-Institut, den Literaturkritiker Pjotr Alexandrowitsch Pletnjow[6], kommunizierte sie mit Schukowski und Gogol.
Um die geistreiche Alexandra scharten sich im Salon Wladimir Odojewski, Pjotr Wjasemski und Alexander Iwanowitsch Koschelew.[7] Der Publizist Koschelew verliebte sich in Alexandra. Aus einer Ehe wurde nichts. Auch Alexandra war mittellos und ging am 11. Februar 1832 eine Vernunftehe mit dem wohlhabenden Nikolai Michailowitsch Smirnow[8] (1807–1870), dem späteren Gouverneur von Kaluga und dann von Sankt-Petersburg, ein. Alexandra konnte sich nun ab und zu Auslandsaufenthalte erlauben, die sie in den Jahren 1833–1844 nach Berlin, Karlsbad, Marienbad, Paris, Florenz, Düsseldorf, Baden-Baden, Rom und Nizza führten. Außerhalb Russlands suchte sie die Nähe interessanter Zeitgenossen. Zum Beispiel lernte sie den Diplomaten Nikolai Kisseljow und den Maler Alexander Iwanow kennen. In den Pariser Salons begegnete sie dem Dichter Adam Mickiewicz und der Mystikerin Sofja Petrowna Swetschina.[9]
In Paris verstorben, wurde Alexandra Smirnowa – wie testamentarisch bestimmt – auf dem Alten Friedhof des Moskauer Donskoi-Klosters beerdigt.
Michail Lermontow: Gedichte und Poeme. 319 Seiten. Bd. 1 in Roland Opitz (Hrsg.): Michail Lermontow. Ausgewählte Werke in zwei Bänden. Rütten & Loening, Berlin 1987 (1. Aufl.), ISBN 3-352-00095-6[12]