Alexander Gorodnizki wurde 1933 in Leningrad in eine jüdischeFamilie geboren. Er überlebte die Leningrader Blockade in jungen Jahren. Er studierte Geophysik an der Bergbau-Universität St. Petersburg.[3] 1957 schloss er sein Studium ab und promovierte 1982. Später wurde er zum Professor ernannt. Alexander Gorodnizki er hat mehr als 250 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, darunter 20 Monographien auf dem Gebiet der Geophysik und Tektonik des Meeresbodens.[4]
Gorodnitzki war an zahlreichen Arktis-Expeditionen beteiligt und besuchte unter anderem die Antarktis und den Nordpol. In bewohnten Unterwasserapparaten tauchte er immer wieder auf den Boden des Ozeans. Zum ersten Mal in 1978 im Pazifik auf dem Hermit-Atoll in Papua-Neuguinea.[5] 1988 auf einer Expedition auf dem Schiff Akademik Mstislaw Keldysch im Nordatlantik tauchte er im Tiefseegerät Mir (U-Boot) auf die Tiefe 4,5 Kilometer.[6]
1999 wurde der Asteroid(5988) Gorodnitskij nach ihm benannt.[7] Mit dem Komponieren begann er 1953. Über mehrere Jahrzehnte präsentierte Gorodnizki seine Lieder ohne Instrumentalbegleitung, aber jetzt verwendet er häufig zur Begleitung eine Gitarre oder engagiert einen professionellen Gitarristen. Gorodnizki lebt in Moskau und konzertiert regelmäßig in verschiedenen Teilen Russlands und der Welt.[8] Im Frühjahr 2017 war er in Deutschland auf Tour. Von 2020 bis 19. Januar 2022[9] verlas Gorodnizki seine Gedichte im russischen Radiosender Westi FM, der zum staatlichen WGTRK-Medienholding gehört.[10]
Gorodnizki ist gegen die Annexion der Krim durch die Russische Föderation und hatte den offenen Brief der Intelligentsia Gegen den Krieg, die Selbstisolierung Russlands und die Wiederherstellung des Totalitarismus («Против войны, против самоизоляции России, против реставрации тоталитаризма») unterzeichnet.[11]
Im Oktober 2018 wurde das Lied „Atlanten“ von Gorodnitskij, das vorher schon eines der inoffiziellen Hymnen von Sankt Petersburg war, als die offizielle Hymne der Eremitage (Sankt Petersburg) bestätigt.[13]
Privatleben
Alexander Gorodnizki hat einen Sohn Wladimir (* 1955) aus erster Ehe. Wladimir reiste 1984 nach Israel aus und lebt seither in Jerusalem.
In zweiter Ehe war er mit der Dichterin und Übersetzerin Anna Nal (1942–2017) verheiratet.
Rimma Kasakowa (Hrsg.): Russische Songs. Texte und Noten. Aus dem Russischen. Mit einem Geleitwort von Rimma Kasakowa.[15]Berlin, Verlag Volk und Welt. Deutsche Erstausgabe, 1972 (mit den beiden Liedern Wie Herkules & Atlanten in deutschen Nachdichtungen, dazu einen Selbstbericht zu seinem Schaffen Über das Lied).
↑Selbstbericht zu seinem Schaffen (Über das Lied), in: Rimma Kasakowa (1972, S. 93): „Lieder als solche habe ich eigentlich nie geschrieben, ich habe immer Gedichte geschrieben und schreibe sie noch heute. Meine Lieder sind eine Form, Gedichte vorzutragen. Ihr Entstehen hängt damit zusammen, daß es mir auf weiten Expeditionen, wo ich viel arbeiten mußte, unpassend schien, erwachsenen, ernsten und abgespannten Menschen unter schwierigen Verhältnisse Gedichte vorzulesen. Die gleichen Gedichte aber sind, von unkomplizierter Musik untermalt, zum Lied geworden – ich schäme mich dafür nicht, denn sie sind zu Liedern geworden – und so allen zugänglich. So entstanden meine ersten Lieder.“
↑russ. Sankt-Peterburgski gorny uniwersitet / Санкт-Петербургский горный университет / Sankt-Peterburgskij gornyj universitet