Prochorenko entstammt einer Arbeiterfamilie und machte im Jahr 2007 den Abschluss an der Mittelschule seines Heimatdorfes Gorodki. Im August 2007 trat er den russischen Streitkräften bei und besuchte die Orenburger Hochschule für Luftabwehr (Оренбургское высшее зенитное ракетное училище; Orenburgskoje wysscheje senitnoje raketnoje utschilischtsche). Im Zuge der Auflösung der Hochschule wurde Prochorenko 2008 an die Militärakademie für Luftabwehr der Streitkräfte der Russischen Föderation (Военная академия войсковой противовоздушной обороны Вооружённых Сил Российской Федерации; Wojennaja akademija woiskowoi protiwowosduschnoi oborony Wooruschonnych Sil Rossijskoi Federazii) in Smolensk versetzt und trat in der Folge den Spezialkräften der Russischen Föderation (ССО ВС Росси́и; SSO WS Rossii) bei.[1]
Einsatz bei Palmyra
Alexander Prochorenko war zuletzt als Oberleutnant (старший лейтенант; starschi leitenant) im Einsatz für die Spezialeinheit GRU SpezNas.[2] Prochorenko wurde, laut Angaben des Verteidigungsministeriums, als vorgeschobener Beobachter bei einer Sondermission[3] bei Palmyra von islamistischen Kämpfern des Islamischen Staates umzingelt. Er soll seine Position der russischen Luftwaffe mitgeteilt und auf Grund der aussichtslosen Lage einen Luftschlag auf seinen Standort befohlen haben.[4] Prochorenko wurde bei dem Luftschlag zusammen mit einer unbekannten Anzahl von Dschihadisten getötet. Er war der sechste getötete Russe in Syrien und hinterließ seine schwangere Ehefrau.
Per Ukas № 169 des Präsidenten Wladimir Putin erhielt Prochorenko am 11. April 2016 postum den Orden Held der Russischen Föderation. Friedrich Schmidt (Frankfurter Allgemeine Zeitung) sieht die russische Berichterstattung als Propagandamittel Putins an.[4] Der britische Daily Mirror benannte Prochorenko für sein Vorgehen als „Russian Rambo“.[5]
Der Leichnam Prochorenkos konnte mit Hilfe kurdischerPeschmerga geborgen und am 29. April nach Moskau überführt werden.[6] Prochorenko wurde mit militärischen Ehren am 6. Mai 2016 auf dem Friedhof von Gorodki beigesetzt. Der Tag des Begräbnisses wurde in der Oblast Orenburg zum Trauertag erklärt.[7]
In den Städten Grosny und Orenburg wurden Straßen nach ihm benannt und Gedenktafeln aufgestellt. Im italienischen Vagli Sotto wurde ein Denkmal für ihn aufgestellt.[8]