Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg war der älteste, uneheliche Sohn von Graf Rudolf von Habsburg und begleitete seinen Vater, inzwischen zum römisch-deutschen König gewählt, 1278 auf dessen Kriegszug gegen Ottokar.[1] Seine mütterlichen Vorfahren waren wohl die Freiherren und Schenken von Schenkenberg mit Sitz auf Burg Schenkenberg im Kanton Aargau, in der Herrschaft Schenkenberg (siehe unter Literatur). Er heiratete als seine erste Ehefrau Mechthild von Württemberg (* vor 1264, † 24. Juni 1284), Tochter von Ulrich I. dem Stifter, Graf von Württemberg (1226–1265), und Mechthild von Baden (1225–1258), was in der Forschung mittlerweile als umstritten gilt.
Sein Vater König Rudolf I. erwarb am 15. August 1281 die Grafschaft Löwenstein vom Bischof von Würzburg, Berthold von Sternberg, und wandelte die Grafschaft in ein Reichslehen um. Er übergab dieses dann zusammen mit Burg Wolfsölden seinem erstgeborenen, unehelichen Sohn Albrecht von Schenkenberg. Ab 1283 nannte sich dieser Albrecht Graf von Löwenstein und nahm das Wappen der alten Grafen von Calw-Löwenstein an, den schreitenden Löwen auf einem Dreiberg. 1284 heiratete er als Witwer Luitgard von Bolanden und erwarb dadurch große Besitztümer am Rhein, wo er sich dann regelmäßig im Winter „wegen des milden Klimas“ aufhielt. Im Jahr 1291 erhielt er von seinem Vater auch die Burg Magenheim und die Stadt Bönnigheim. In einem Rechtsstreit, den Eberhard von Landau auf Grund von Erbansprüchen seiner Gemahlin wegen der Grafschaft Löwenstein gegen ihn führte, wurde von König Adolf von Nassau zu seinen Gunsten entschieden.[2] 1298 kämpfte Albrecht I. von Löwenstein-Schenkenberg mit seinem jüngeren Halbbruder Albrecht von Habsburg in der Schlacht bei Göllheim. Der Sieg, der Tod Adolfs von Nassau und die darauffolgende Wahl Albrechts I. zum römisch-deutschen König stärkte ihm den Rücken. Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg wurde als Vogt in der Klosterkirche des Klosters Murrhardt in der von ihm neu gewählten Familiengrablege im Ostchor „vor unserer frouwen altare“[3] bestattet.[4]
Am 11. November 1301 schenkte seine Verwandte Euphemia Schenkin von Schenkenberg dem von König Rudolf I. von Habsburg gestifteten Dominikanerinnenkloster Tulln (Niederösterreich) – wo auch Albrechts Halbbruder, König Albrecht I. insgesamt neun Kinder, die unmittelbar nach der Geburt gestorben waren, in der Dreikönigskapelle bestatten ließ – zum Seelenheile ihres verstorbenen Gatten Wilhelm, ihrer Tochter Agnes und ihrer Enkelin Gertrud, beide Nonnen daselbst, einen Hof samt Zubehör sowie eine Pfenninggülte zu Tulln.[5]
↑Gerhard Fritz: Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen Löwenstein-Habsburg, in: Württembergisch Franken 29 (1986) S. 260 f
↑Ulrike Plate: Das ehemalige Benediktinerkloster St. Januarius in Murrhardt Archäologie und Baugeschichte 1996, S. 125
↑Urkunde: Tulln, Dominikanerinnen (1204-1742) 1301 XI 11. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research, abgerufen am 2. November 2021 (Urkunde vom 11. November 1301 aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv Tulln, Dominikanerinnen (1204-1742), heute im Staatsarchiv Wien).