1180 fiel Adolf III. von Heinrich dem Löwen ab, woraufhin ihn dieser aus Holstein und aus seiner Residenz, der Siegesburg in Segeberg, vertrieb. Adolf III. schlug sich auf die Seite Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, mit dessen Hilfe er nach dem Sturz Heinrichs des Löwen seine Herrschaft 1181 wiederherstellte. Er beförderte 1187 die Gründung der Hamburger Neustadt, indem er den Siedlern gegenüber den Bewohnern der bischöflichen Altstadt Privilegien und Freiheitsrechte, Zollfreiheit und Marktrechte versprach.[5]
Mit dem Barbarossa-Privileg 1188 beschnitt Friedrich I. jedoch den Anspruch Adolfs III. auf die Stadt Lübeck. Adolf III. begleitete 1189 Barbarossa beim Dritten Kreuzzug ins Heilige Land und ließ den Grafen von Dassel als Statthalter zurück. Im August 1190 erreichte er so Tyrus, von wo er das Kreuzzugsheer verließ und auf dem Seeweg nach Holstein zurückkehrte, um seine Lande erneut gegen den aus dem Exil zurückgekehrten Heinrich den Löwen zu verteidigen. 1196 begab er sich ein zweites Mal ins Heilige Land, diesmal mit dem Kreuzzug Heinrichs VI.; er kehrte 1198 zurück.
In die Regierungszeit Adolfs III. fällt der Versuch der Expansion Dänemarks unter König Knut VI. und dessen Bruder und Nachfolger Waldemar II. Diese Expansion war, nachdem Adolf III. 1201 die Schlacht bei Stellau verloren hatte und später in Hamburg von Waldemar II. gefangen genommen worden war, für einige Jahrzehnte erfolgreich. Nach seiner Gefangennahme verzichtete Adolf III. 1203 auf die Herrschaft Holstein und Stormarn und zog sich in die Herrschaft Schauenburg zurück, um sich damit die Freilassung aus seiner Gefangenschaft zu erkaufen.[6] Als Herrscher auch über Hamburg setzte Waldemar II. seinen Neffen Albrecht II. von Orlamünde ein, der sich als erster Graf von Holstein nannte. Erst Adolfs III. Sohn, Adolf IV., gelang die Rückeroberung Holsteins, wo er sich ebenfalls Graf nannte, und auch die Wiederinbesitznahme der Siegesburg.
Um das Jahr 1224 verzichtete Adolf III. auf Ansuchen des Bischofs von Minden, Konrad I. von Rüdenberg, auf seine vogteilichen Rechte an den Kirchengütern des Klosters Wennigsen. Diese Urkunde ist gleichzeitig die erste schriftliche Urkunde dieses Klosters[7] sowie eine der ersten schriftlichen Urkunden des Ortes Wennigsen (Deister).
Ehe und Nachkommen
Adolf III. war seit 1182 mit Adelheid von Assel († 25. Dezember 1185) und danach ab 1189 mit Adelheid von Querfurt († um 1210) verheiratet[2].
Mit letzterer hatte er sechs Kinder:
Adolf IV. (* vor 1205; † 1261), Graf von Schauenburg und Holstein
↑Weder Adolf I. noch seine Nachfolger Adolf II. und Adolf III. bezeichneten sich selbst als Grafen von Holstein, noch wurden sie von ihren Zeitgenossen so tituliert. Den Titel Graf übernahm erst Adolf IV. um 1225 von seinem Vorgänger, dem vorübergehend eingesetzten dänischen Lehnsmann Graf Albrecht von Orlamünde. Siehe: Günther Bock: Das Ende der Hamburger Grafen 1110. Eine historiographische Konstruktion. In: Oliver Auge, Detlev Kraack (Hrsg.): 900 Jahre Schauenburger im Norden. Eine Bestandsaufnahme. Wachholtz, Kiel u. a. 2015, S. 7–75, hier S. 19.
↑Wilhelm Meyer: Adolf von Dassel, Graf von Ratzeburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 76 (1911), S. 59–68, 60, (Digitalisat)
↑Petersen, Georg Peter: Neue Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte. Dritter Jahrgang. C. F. Mohr, Kiel, 1813, Seite 132.
↑750 Jahre Wennigsen 1200–1950. Herausgegeben vom Vorbereitenden Ausschuss für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen Gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8