Zabel, der dem Arbeitermilieu entstammt und in Berlin-Haselhorst geboren wurde,[1] besuchte die Poelchau-Oberschule in Berlin-Westend.[2] Nach seinem Abschluss machte er zunächst eine Ausbildung als Verkäufer für Herrenmode im Berliner KaDeWe und jobbte zehn Jahre als Filmvorführer im Moviemento[1], interessierte sich aber auch schon früh für Theater und Tanz.[3][2] 1980 gründete er mit Bob Schneider, Ogar Grafe, Hermoine Zittlau und Barbara Hamer die Filmproduktionsgesellschaft und Kabarettgruppe Teufelsberg Produktion. Am 15. Dezember 1980 präsentierte Adel zusammen mit Bob Schneider seinen ersten Super-8-Film Sinnfilm.[4] Bis 1992 drehte die Gruppe zusammen 14 Filme.[5] Bekannt wurden Zabel und die Firma durch die zwischen 1987 und 1991 entstandene Kinotrilogie Drei Drachen vom Grill, in der er als Imbissbuden-Betreiberin Magda FärberBrigitte Grothum aus der FernsehserieDrei Damen vom Grill parodierte.
1980 erfand Ades Zabel die Bühnenfigur Edith Schröder, eine NeuköllnerLangzeitarbeitslose, als die er bis heute in zahlreichen Bühnenshows auftritt.[2] Weitere Bühnenfiguren Zabels sind Karin Hoene (pensionierte Lehrerin, im Hauptfach Tuschen)[6] und Hürriyet Lachmann (eine türkische Kiezschönheit); alle Figuren zeichnet ihr derber Berliner Humor aus.
Die Filmvorführungen der Teufelsberger Produktion wurden zunehmend mit eigenen Comedynummern kombiniert. 1987 entstand das erste Off-Theater-Abendprogramm Grabe mal nach Rosenthal. 1991 stand Ades Zabel erstmals im Berliner BKA Theater in der Improshow Dicke Eier auf der Bühne.[7] Seit den 1990er Jahren traten die Teufelsberger, wie sich die Teufelsberg Produktion auch nannte, zunehmend als Off-Theatergruppe auf. Zahlreiche Bühnenprogramme entstanden, unter anderem zwischen 1992 und 1995 Edith & Hotte mit Zabel und dessen Lebensgefährte Olaf Wriedt (1960–2000) in den Hauptrollen.[8] Die Teufelsberger traten unter anderem in der Bar jeder Vernunft, dem Tränenpalast und der Kalkscheune auf.[4]
2003 bzw. 2006 spielte Zabel die Hauptrolle in zwei Trashfilmen, Mutti – Der Film und 18:15 ab Ostkreuz, die jeweils im Panorama-Programm der Berlinale liefen. In 18:15 ab Ostkreuz war er in einer Doppelrolle als Karin Hoene und Hürriyet Lachmann zu sehen.
Seit 2003 sind die „Neuköllnicals“ genannten Shows der Ades Zabel Company regelmäßig im BKA Theater zu sehen, u. a. Edith Schröder Superstar, Wenn Ediths Glocken läuten, Linie 8, Hostel Hermannstraße, Die wilden Weiber von Neukölln, Fly, Edith, Fly – vom Ballermann zum BER und Tatort Neukölln. Mehrere dieser Bühnenshows entstanden unter der Regie von Bernd Mottl und mit Einspielern von Jörn Hartmann.[9][10]
Zabel tritt außerdem bei Partys der schwulen Szene Berlins als DJ Adessa Zabel auf und veranstaltet seit 2006 in der Rolle der Edith Schröder Kiezführungen in Neukölln.[3]
↑ abcGunda Bartel: Ades Zabels Film "Ediths Glocken": Im Abflussrohr sitzt eine Stolle. In: Der Tagesspiegel Online. 21. November 2016, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑ abcdAnnette Kögel: Berlin: Die ewige Hausfrau. In: Der Tagesspiegel Online. 26. Oktober 2005, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑ abcdAdes Zabel. In: schwulissimo.de. 26. Dezember 2022, abgerufen am 14. September 2023.
↑ abDie Teufelsberger. In: teufelsberger.de. Archiviert vom Original am 18. August 2012; abgerufen am 14. September 2023.
↑Nina Peters: Karin Hoene: Hello Hillary, are you a lesbian? Theatrales, halb-privates Spontan-Spiel im Tränenpalast. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑Gunda Bartels: BKA-Theater: Grober Unfug und ernste Töne. In: Der Tagesspiegel Online. 5. Januar 2018, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑Axel Schock: Berlin: Der "Hotte" im Trash-Team der Berliner Teufelsberger erlag den Folgen einer Hepatitis. In: Der Tagesspiegel Online. 10. Januar 2000, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑Udo Badelt: Ades Zabel im BKA Theater: Lametta und Lamento. In: Der Tagesspiegel Online. 30. November 2019, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).
↑Gunda Bartels: Edith Schröders neue Show: Hinterhofblick garantiert. In: Der Tagesspiegel Online. 24. Juni 2014, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2023]).