Am 30. Oktober 1932 empfing er die Priesterweihe. 1934 promovierte er in Philosophie und Theologie. Zurückgekehrt nach Rumänien wurde Adalbert Boros 1934 Professor für Dogmatik und Polemik am Priesterseminar in Timișoara, dessen Rektor er von 1947 bis 1949 war.
Geheime Bischofsweihe
Im Oktober 1948 wurde das Priesterseminar per Dekret des kommunistischen Regimes geschlossen. Den Studenten wurde unter angedrohter Strafe untersagt, ihr Studium im Seminar abzuschließen. In dieser Situation sorgte Adalbert Boros dafür, dass die Studenten bei ihren Heimatpfarrern untergebracht und mit Lehrbriefen und Büchern heimlich auf die Examina und die Priesterweihe vorbereitet wurden.
Nach 1947 verlor die römisch-katholische Kirche in Rumänien ihre rechtliche Grundlage. Geistliche wurden verhaftet, Organisationen verboten und Besitztümer enteignet.
Vom 10. bis zum 17. September 1951 fand in Bukarest der stalinistische Schauprozess gegen die sogenannten „Spione des Vatikans“ statt. Adalbert Boros wurde am 10. März 1951 verhaftet und vor einem Militärtribunal in Bukarest zu lebenslanger Haft verurteilt. Davon verbüßte er 13 Jahre, zweieinhalb Jahre in Einzelhaft. Zusammen mit ihm wurden Bischof Augustin Pacha sowie weitere Mitglieder des Domkapitels verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Kaplan (Hilfspriester) in der Elisabethstadt.
Letzte Jahre und Tod
Nach der Revolution von 1989 war er bereits zu alt, um das Bischofsamt auszuüben. Am 14. März 1990 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof pro hac vice des Titularbistums Ressiana. Erzbischof Adalbert Boros nahm am 28. April 1990 an der Bischofsweihe von Sebastian Kräuter im Dom zu Timișoara teil. Am 14. August 1990 wurde er vom neugebildeten Timișoaraer Domkapitel zum Propst des Bistums gewählt.
Adalbert Boros starb am 6. Juni 2003 im Alter von 95 Jahren in Timișoara und wurde in der Domkrypta ebenda beigesetzt.
William Totok: Der Bischof, Hitler und die Securitate. Der stalinistische Schauprozess gegen die sogenannten „Spione des Vatikans“, 1951 in Bukarest. 8 Teile. In: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik (HJS). (I): 17. Jg., Nr. 1, 2005, ISSN0939-3420, S. 25–41; (II): 17. Jg., Nr. 2, 2005, S. 45–62; (III): 18. Jg., Nr. 1, 2006, S. 23–43; (IV): 18. Jg., Nr. 2, 2006, S. 21–41; (V): 19. Jg., Nr. 1/2007, S. 27–41; (VI): 19. Jg., Nr. 2/2007, S. 34–50; (VII): 20. Jg., Nr. 1/2008, S. 17–24; (VIII): 20. Jg., Nr. 2/2008, S. 45–59.
William Totok: Episcopul, Hitler și Securitatea. Procesul stalinist împotriva »spionilor Vaticanului« din România. Editura Polirom, Iași 2008.
William Totok: Securitate und Vatikan. In: Horch und Guck, 21. Jg., Heft 76, 2/2012, S. 52–55.