Die 23rd Street erstreckte sich einst vom East River im Osten bis zum Hudson River im Westen – endet heute jedoch im Westen an der 11th Avenue. Sie ist eine der wenigen Straßen Manhattans, die in beide Richtungen befahren werden. Wie die anderen Ost-West-Straßen Manhattans wird sie an der Fifth Avenue in einen Ost- und einen Westteil geteilt – in diesem Fall am Madison Square Park, wo sich auch auf der Südseite der Straße das Flatiron Building befindet. Seit 1999 wird das Viertel nördlich der 23rd Street um diesen Park NoMad genannt.[1][2][3]
West 23rd Street
Die West 23rd Street verläuft durch das Herz von Chelsea. Ende des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert war das westliche Ende der West 23rd Street die Anlegestelle der Pavonia Ferry am Pier 63 unmittelbar nördlich der Chelsea Piers am Hudson River. Etwas weiter östlich befindet sich die London Terrace.
Im späten 19. Jahrhundert war der Westteil der 23rd Street für das amerikanische Theater das, was heute der Broadway ist – mit dem Opera House Palace und Pike’s Opera House einen Block weit entfernt von Proctor’s Theater, das heute noch als Varieté betrieben wird und sich gegenüber dem Chelsea Hotel befindet. Die West 23rd Street blieb New Yorks Theater-Hauptstraße, bis The Empire auf dem Broadway etwa 20 Blocks nördlich eröffnete, was eine neue Theater-Epoche einleitete.
Die East 23rd Street erstreckt sich von der Fifth Avenue zum Franklin Delano Roosevelt Drive am East River und ist die Hauptstraße des Viertels Gramercy Park.
Die Metropolitan Life Insurance Company (MetLife), deren Hauptquartier sich gegenüber dem Madison Square Park an der Ecke Madison Avenue und East 23rd Street befand (Metropolitan Life Tower), spielte eine bedeutende Rolle in der Art und Weise, wie die Bauten entlang der East 23rd Street im frühen 20. Jahrhundert gestaltet wurden. So war der Metropolitan Life Tower bei seiner Fertigstellung im Jahre 1909 das höchste Gebäude der Welt und gehörte zu den ersten Hochhäusern Manhattans.[5] MetLife baute auch noch einen zweiten Wolkenkratzer gegenüber dem Parks (11 Madison Avenue), der eigentlich viel größer werden sollte, aber der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise zwang MetLife dazu, eine kleinere Version zu bauen. Dennoch gilt das heutige Gebäude als Meisterwerk des Art déco. Auch Peter Cooper Village wurde einst von MetLife initiiert, um Gebäude für Menschen mit mittlerem Einkommen zu bauen. Peter Cooper Village war ein Schwesterprojekt zur Stuyvesant Town von MetLife, das direkt gegenüber – südlich der 20th Street – gebaut wurde.[6]
Am 17. Oktober 1966 wütete in dieser Straße ein Brand, der als „23rd Street Fire“ oder „Wonder Drug Store Fire“ in Erinnerung blieb. Er brach in einem Keller an der 7 East 22nd Street aus, der sich bis in den rückwärtigen Teil von 6 East 23rd Street erstreckte – ein fünfstöckiges Geschäftshaus mit einem Drogeriemarkt im Erdgeschoss. Es war nicht ohne Weiteres ersichtlich, dass die Kellerwand verschoben worden war. Der zusätzliche Kellerraum wurde von 7 East 22nd Street aus als Lager für Lacke und Lösungsmittel verwendet. Nach etwas über einer Stunde Einsatzdauer war die aus massiven Holzbalken bestehende Kellerkonstruktion so stark geschädigt, dass der aus Ortsterrazzo gegossene Fußboden im Drogeriemarkt ohne Vorwarnung einstürzte. Zwölf Feuerwehrleute ließen ihr Leben – zehn von ihnen stürzten in den brennenden Keller, während zwei weitere Feuerwehrleute der Feuersbrunst und Hitze im ersten Obergeschoss zum Opfer fielen. Dies war bis zum 11. September 2001 der schwerste Verlust von New Yorker Feuerwehrleuten bei einem Einsatz.[8][9]